SJODOGG - Landscapes Of Disease And Decadence
Mehr über Sjodogg
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Osmose Productions
- A Song Of Plague
- Inglorious Fever Of Antonius
- Mahapaatra
- Brethren Of The Weeping Corpses
- Sequestra
- The Asphyxiation
- Sentinels Of The Severed Flesh
- Sacrosant
- Kiss Of The Blowfly
Alle Jahre wieder zaubern Osmose Productions mindestens eine echte Underground-Perle aus dem Ärmel und bieten ihr endlich das verdiente Forum. Nach BENIGHTED im vergangenen Monat legt das Label dieser Tage mit dem neu veröffentlichten Demo-Werk der Norweger SJODOGG nach, einem wahren Manifest in Sachen verrohter, atmosphärischer Black Metal, welches es auf Anhieb auf die Top-Positionen der Insider-Listen bringen dürfte. Diese eiskalte Eleganz begrüßte Firmengründer Herve bislang nur bei seinem bislang zugkräftigsten Pferd, den jüngst zurückgekehrten IMMORTAL, die zu Zeiten ihrer Debüt-Veröffentlichungen ebenfalls in solch düsterer Rauheit musizierten.
"Landscapes Of Disease And Decadence" ist dabei puristisch und sphärisch zugleich; die Arrangements sind zwar äußerst unflexibel, die Songs dafür aber bestimmt und teils auch herrlich ungestüm, gerade in den schnelleren Passagen solcher Stücke wie 'Brethren of The Weeping Corpses' oder 'A Song Of Plague', den vermeintlich aggressivsten Kompositionen des Albums. Die wahre Bösartigkeit kehren SJODOGG allerdings erst im zweiten Teil heraus, in dem überraschend abwechslungsreicher Stoff wie 'The Asphyxiation' oder das starke 'Sentinels Of The Severed Flesh' die Szenerie mit finstersten Klängen füllen. Die Rhythmusfraktion scheppert hier in bester Old-School-Manier, während Gitarren und Gesang sich zwichenzeitlich sogar mit SATYRICON und 1349 messen können. Wahnsinn, mit welchen Ambitionen hier Black Metal inszeniert wird!
Erwartungsgemäß steuert die Band ihren düsteren Hassbatzen dann auch zielsicher über die Schlusslinie und präsentiert sich dabei laufend vielschichtiger. Man experimentiert kurzzeitig mit verhaltenen Noten, fügt eine satte Prise Thrash der alten Schule ein und ist sich auch für das eine oder andere 90er-Zitat nicht zu schade. Das Songmaterial spricht schließlich Bände und hinterlässt eine der besten und interessantesten Debüt-Veröffentlichungen, die das Genre in letzter Zeit hervorgebracht hat. In den "Landscapes Of Disease And Decadence" herrscht eine brutal-kühle Atmosphäre, wie man sie nur in den erhabensten Momenten des spartanischen Black Metals zu hören bekommen hat. Womöglich wächst hier ein heimlicher Klassiker heran!
Anspieltipps: A Song Of Plague, Mahapaatra, Brethren Of The Weeping Corpses, Sentinels Of The Severed Flesh
- Redakteur:
- Björn Backes