SEPULTURA - Metal Veins - Alive At Rock In Rio
Mehr über Sepultura
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eagle Vision
- Release:
- 16.09.2014
- Kaiowas
- Spectrum
- Refuse / Resist
- Sepulnation
- Delirium
- Fever
- We've Lost You
- Firestarter
- Requiem
- Structure Violence
- Territory
- Big Hands
- Roots Bloody Roots
Heimspielsieg!
Es passt wie die berühmte Faust aufs Auge, dass SEPULTURA, wohl DAS Aushängeschild Brasiliens wenn es um härtere Musik geht, und die 16 köpfige, französische Industrial-Percussion-Band LES TAMBOURS DU BRONX gemeinsame Sache machen. Wenn dies auch noch auf dem legendären Rock In Rio (wie im September des letzten Jahres) passiert, dann muss man dieses sehenswerte Spektakel einfach festhalten. Und so kam es, wie es kommen musste: "Metal Veins – Alive At Rock In Rio" kommt in verschiedenen Versionen (CD, DVD, Blu-ray) auf den Markt und verbindet die brachiale Härte Brasiliens mit den intensiven Rhythmen Frankreichs zu einer einzigartigen Konstellation.
So durften sich letztes Jahr Zehntausende in Rio ergötzen, als Green, Kisser, Pinto und Casagrande mit den 16 Trommlern ein richtiges Feuerwerk entfachten, das nun vor dem heimischen Fernsehr erneut zum Leben erweckt wird. Die Bild- und Tonqualität ist tadellos und fängt das Spektakel sowohl auf als auch vor der Bühne bestens ein. Die Südamerikaner bejubeln jeden einzelnen Song und bekommen die geballte Energie von SEPULTURA vor den Latz geknallt, auch wenn die Band etwas statig agiert. Doch gemeinsam mit der fetten Videoleinwand und der allgegenwärtigen Spannung ist dies nur ein kleiner Makel, der kaum ins Gewicht fallen sollte. Stärker ins Gewicht fällt hingegen die stellenweise unglückliche Songauswahl, die keinen einzigen Gassenhauer der "Arise"-Scheibe berücksichtigt. Einzig 'Refuse/Resist", 'Sepulnation' und 'Territory' werden der Atmosphäre vollkommen gerecht, 'We've Lost You' und 'Spectrum' plätschern recht belanglos daher und 'Roots Bloody Roots' wirkt, zumindest in meinen Augen, vollkommen austauschbar und unspektakulär. Warum zusätzlich mit 'Firestarter' ein THE PRODIGY-Cover seinen Platz im Aufgebot gefunden hat, wissen wohl nur die Protagonisten selbst. Da wäre sicherlich mehr bei SEPULTURA drin gewesen. Besonderheiten ergeben sich jedoch in den Stücken, die von LES TAMBOURS DU BRONX stammen und dank der kräftigen Klampfe Kissers eine tolle Figur machen. Speziell 'Delirium' und 'Big Hands' gefallen außerordentlich gut. Summa sumarum hätte dennoch besser abgewogen und der einen oder anderen "Arise"-Darbietung neues Leben eingehaucht werden können.
Doch sei's drum, SEPULTURA hat gemeinsam mit LES TAMBOURS DU BRONX ein brachiales Kunstwerk mit ballernden Drums, einem technisch hohen Aufgebot und einem jubelnden Publikum auf die Beine gestellt, was man in dieser Form eben nicht an jeder Straßenecke geboten bekommt. So hat auch "Metal Veins – Alive At Rock In Rio" in welcher Version auch immer seine definitive Daseinsberechtigung, obwohl man in Anbetracht des optischen Anreizes am Besten die Blu-ray-Ausgabe berücksichtigen sollte. Für Autobahnfahrten der besonderen Art eignet sich die rein akustische Variante jedoch auch allemale. Under a pale grey sky in Rio, SEPULTURA shall arise!
- Redakteur:
- Marcel Rapp