SCULFORGE - Cosmic Crusade Chronicles …Stories from the …Errr… Nevermind!
Mehr über Sculforge
- Genre:
- Heavy Metal / Euro Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 20.03.2025
- Great Day To Kill
- Make Space Great Again
- The Journey
- Edge Of The Universe
- We Are The Darkness
- Dark Alliance
- Powerheart
- Conquer The Wild
- Order Of The Scul
- We Stand Together
- Towers
Hochfröhlicher Power Metal mit harten Schlenkern.
Ihr habt Bock auf Zuckerguss, auf Geschwindigkeit, auf Freude? Dann seid ihr bei SCULFORGE an der richtigen Adresse. Die Deutschen bringen uns ihr zweites Studioalbum, "Cosmic Crusade Chronicles... Stories From The... Errr... Nevermind!", und schon der Titel macht klar, dass der Metal hier nicht unbedingt bierernst ist. Man hat es aber auch nicht mit einer der fürchterlichen Klamauk-Bands zu tun, die am Schluss aus dem Metal eine Art hochpeinlichen Zirkus machen, der nur noch für Fotografen von Interesse ist.
Eher ist der Highspeed-Metal im Koordinatenfeld DRAGONFORCE, FREEDOM CALL und VICTORIOUS anzusiedeln. Was wird also geboten? Viel Doublebass-Geballer, verbunden mit teils heftigeren Riffs als bei den oben genannten Bands. Das gilt nicht für alle Songs, aber eine leichte BRAINSTORM-Schlagseite würde ich schon attestieren. Dadurch hebt sich SCULFORGE von den anderen Truppen etwas ab. Es gibt keine pausenlos gute Laune, sondern auch rauere Titel. 'We Are The Darkness' oder 'Dark Alliance' zum Beispiel würden auch manchen US-Metal-Bands gut zu Gesicht stehen. 'Make Space Great Again' dagegen könnte eins zu eins von DRAGONFORCE stammen - das gilt auch für die Flitzeflinger-Leads. 'Edge Of The Universe' ist schnulziger als es EDGUY je hinbekam. Ich bin für vieles offen, aber diese Ballade ist selbst mir etwas zu süßlich. Sänger Polly ist vielseitig genug, um sowohl die eher melodischen als auch die heftigeren Parts gut zu bedienen.
Generell bin ich gespannt, ob das mit der Zielgruppe hinhaut. Teilweise wirkt es wie ein Scheibchen, das die traditionellere deutsche Melo-Szene zwischen BRAINSTORM, EDGUY und GAMMA RAY abholen könnte und mit manchen Momenten auch Fans von US Metal ansprechen dürfte; teils orientiert man sich aber auch am "moderneren" Euro Metal von DRAGONFORCE bis FREEDOM CALL, und damit bewegt man sich natürlich auf einem ganz anderen Schienennetz, auch was die Fanszene anbelangt. Beide Stile haben fraglos ihre Berechtigung, wobei ich den ersteren für deutlich überlegen halte - ihr merkt schon: Ich bin fair, aber nicht unparteiisch. Bei 'Conquer The Wild' gibt es auch ganz fürchterliche Keyboards, die man so auch bei METALITE oder anderen "modernen" Power-Metal-Bands ertragen muss. Lasst das doch bitte!
Ich habe jedenfalls große Freude an der Scheibe, bin aber gleichzeitig etwas hin- und hergerissen, wie oft ich mir das wirklich geben werde. In etlichen Momenten denke ich mir: Wenn ihr euch klar entscheiden würdet, in welche Richtung ihr gehen wollt, dann könnt ihr hier noch viel mehr rausholen. Aber vielleicht ist dieses Zwischen-den-Stühlen-Sitzen ja genau das, was die Jungs wollen.
Anspieltipps: We Are The Darkness, Order Of The Scul.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer