SCORCHING TOMB - Ossuary
Mehr über Scorching Tomb
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.10.2025
- Stalagmite Impalement
- Skullcrush
- Diminished To Ashes
- Sanctum Of Bones (Ossuary)
- Sentenced To Rot
- Feel The Blade
- Bloodlust Sacrifice
- Expired Existence
Elchtod-Gemörtel aus dem Osten Kanadas.
Oftmals geht es im Death Metal gar nicht mehr um Kreativität oder Innovationsdrang. Die Attitüde ist entscheidend, der Sound muss räudig sein, hier und dort dürfen gerne ein paar Parallelen zu heutigen Legenden und damaligen Wegbereitern auftreten, und wenn man eine Schublade öffnen kann, die man auch mit qualitativ hochwertigen Argumenten füllen kann, ist das eher Fingerzeig als Kritikpunkt. Denn die Entwicklung in der Szene ist vielleicht auch zum Stagnieren verdammt, und in erster Linie geht es nur noch darum, mit kleinen Nuancen wachzurütteln und Nostalgisches zu feiern, solange es gefeiert werden kann.
Selbstverständlich kann man dies alles als gewagte These betrachten, vielleicht als vorlautes Statement eines Nichtmusikers, doch wenn man sich die heutige Todesblei-Landschaft etwas intensiver anschaut, wird man schwerlich eine Platte herausfiltern können, die mit besonderen Neuerungen geglänzt hat oder das Genre noch mal in eine andere Richtung gelenkt hat. Meiner Meinung nach braucht es das auch nicht, denn Spreu und Weizen sind die ausschlaggebenden Dinge, und das ist längst akzeptiert.
Wie man also in bekannten Bahnen souverän steuert, darum geht es auch auf "Ossuary", dem ersten Full-Length-Werk der Kanadier von SCORCHING TOMB, die mit ihrem schmutzigen Old-School-Sound sofort ein bekanntes Fass öffnen, in dem sie aber nicht den Rettungsring auswerfen müssen, weil die Gewässer zu gefährlich sind. Die Band hat sich auf Elchtod-Vorbilder wie ENTOMBED und vor allem DISMEMBER konzentriert, deren Output inspirativ genutzt und ein paar deftige Midtempo-Walzen eingestampft, die sicherlich keine kreative Revolution auslösen, inhaltlich aber dennoch ordentlich brettern und das Fundament mitbringen, das zwingend erforderlich ist, um heute noch einen Death-Metal-Hörer vom Hocker zu hauen.
Die pumpenden Grooves sorgen für den gewünschten Nackenkater, das Stakkato-artige Gemörtel initiiert so manche kurzweilige Hymne. Wenn die Jungs mal die Thrash-Gitarren auspacken, geht es ordentlich nach vorne, eben in bester schwedischer Traadition, jedoch in Nordamerika komponiert und produziert.
Damit sind wir auch schon wieder bei der Einleitung. Nein, man muss sich nicht mehr auf Teufel komm raus verbiegen oder verstellen, um mit aller Macht aufzufallen. In den meisten Fällen genügt es, das Vertraute gekonnt und entschlossen zu bedienen und in den bekannten Feldern die Ernte einzufahren. Mit "Ossuary" hat SCORCHING TOMB jedenfalls ein fettes Debüt ausgepackt, vollgeschwemmt mit bekannten Inhalten, aber ausreichend kickend, um dies nicht zum Kritikpunkt zu machen. Stark!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes


