SCHAFFRATH - Weg aus Dornen
Mehr über Schaffrath
- Genre:
- Rock
- Label:
- STF-Records / M-System
- Release:
- 10.07.2006
- Wie kann es sein
- Testrament
- Aus Papier
- Dein Geld
- Der Feind
- Das Schwert
- Dein Kind
- Diamanten
- Über Leichen
- Blick auf dein offenes Meer
Warum gibt es nicht mehr Deutschrock-Alben dieser Art? Wo andere deutschsprachige Gruppen offenbar immer noch selber das Vorurteil, Rockmusik müsse auf Englisch gesungen werden, im Hinterkopf haben und dann besonders krampfig an die Sache herangehen, herrscht bei SCHAFFRATH große Selbstverständlichkeit im Umgang mit der eigenen Sprache. Sie haben mit "Weg aus Dornen" einfach ein gutes Hardrockalbum gemacht, und das halt auf Deutsch. Die etwas härtere und akzentuiertere Aussprache, die das Deutsche gegenüber dem Englischen hat, nutzt die Band souverän für ihren Sound.
"Weg aus Dornen" bietet melodischen Hardrock, bei dem die Rhythmusgruppe die riffende Gitarre druckvoll nach vorne schiebt. Und dann die Stimme: Sänger Martin Schaffrath hat eine typische Rockshouter-Stimme; so eine rauhe, leicht kratzige Stimme hat man selten deutsch singen gehört. So rockt sich das Quartett durch seinen einfachen, aber wirkungsvollen Headbangersound, der aber auch mal geschickt das Tempo drosselt. Besonders fällt das Stück 'Dein Geld' auf, bei dem Gitarristin Christina Schleicher ein ordentliches Solo und dann einen Wechselgesang mit Martin Schaffrath hinlegt. Irgendwann denkt man: Schön und gut, aber allmählich verlässt sich die Band etwas zu sehr auf ihren Riffrock und diese Stimme. Doch da hat man die Rechnung ohne das letzte Drittel gemacht. Das eher ruhige 'Dein Kind' fährt gegen Ende noch ein kurzes, feines Solo auf, bevor bei 'Diamanten' ein wunderbares Zusammenspiel von Bass und Gitarre loslegt. Beim abschließendem 'Blick auf dein offenes Meer' hört man die wohl beste Melodie des Albums.
"Weg aus Dornen" ist das beste deutschsprachige Album, das ich in diesem Jahr bislang gehört habe.
Anspieltipps: Dein Geld, Diamanten, Blick auf dein offenes Meer
- Redakteur:
- Stefan Kayser
