SAINTS OF RUIN - Nightmare
Mehr über Saints Of Ruin
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Echozone / Intergroove
- Release:
- 14.05.2010
- Ashes
- Dying Time
- Bloodletting
- Nightmare
- End Of Days
- Be My King
- A Murder Of Crows
- Halloween Song
- Never Go Away
- Dark Night
- The Darkening
Debütalbum der Kalifornier SAINTS OF RUIN um Sängerin Ruby Ruin. Netter Gothic Rock mit leichten Ladehemmungen.
Gothic-Rock-Bands sprießen derzeit wie wild aus dem Boden. Da bilden die Kalifornier SAINTS OF RUIN keine Ausnahme. Mit ihrem Debütalbum "Nightmare" bewegt sich das Quintett um Frontfrau Ruby Ruin ebenfalls in diesem Sektor, streut noch ein paar leichte New-Wave-Klänge (im Info spricht man von Bat Cave, was mir Banausen aber rein gar nichts sagen möchte) mit in den Verlosungstopf und präsentiert ab und an auch zaghaft eine gewisse Sleaze- und Punkseite. Das ist erfrischend, wenn es auch in der Ausführung einiges zu kritisieren gibt.
Das Tempo und Energielevel ist recht überschaubar, denn musikalisch bewegen sich SAINTS OF RUIN fast durchgehend im Mid-Tempo-Bereich, ohne jedoch großartig Riffs aufzufahren. Das bedeutet, die Kalifornier verlassen sich ausschließlich auf den Gesang, was letztendlich nur zu gelegentlich angedeuteten, aber durchaus wichtigen Dynamikstufen führt. Diese unterschwellige Kritik ist nicht wirklich ausschlaggebend, trübt aber über die volle Distanz den Hörgenuss. Die teilweise wirklich guten Songs (beispielsweise 'The Darkening', 'Never Go Away', 'Ashes') plätschern so vor sich hin und wollen einfach nicht zünden, nicht explodieren. Man wertet zwar die Stücke mit etlichen modernen Soundspielereien und dem Einsatz von artfremden Instrumenten, wie ein Didgeridoo in 'A Murder Of Crows', geschickt auf, was den etwas monotonen und schleppenden Gesamteindruck aber nur oberflächlich kaschieren kann. Ich möchte das Werk jetzt nicht schlechter reden als es tatsächlich ist, denn "Nightmare" besitzt viele gute Ansätze. Doch genau dadurch ist es noch umso enttäuschender, wenn die Songs am Ende im Kopf nicht einfach explodieren möchten. Mit 'Dying Time' (großartige Hook), der abgefahrenen und sehr beängstigenden Ballade 'Nightmare' und dem perfekten Soundtrack für den nächsten Drogenrausch 'End Of Days' können SAINTS OF RUIN aber auch die volle Punktzahl über die Ziellinie retten.
Mit Ruby Ruin haben die Amerikaner eine gute Sängerin an Bord, die jedoch gegenüber Genrekolleginnen noch einiges an Gänsehaut- und Intensitätsfaktor zulegen muss. Der Gesang hat weder ausreichend Höhen noch prickelnde Tiefen, wobei sie sich dazwischen recht wacker schlägt und einige schöne Melodien aus dem Samtkleidchen schüttelt. Noch ist die Dame der alleinigen musikalischen Verantwortung nicht gewachsen, so dass die Herrschaften ihr beim nächsten Mal ruhig ein bisschen von der zu schulternden Last abnehmen dürfen. Ebenfalls ausbaufähig ist die Produktion, die speziell im Schlagzeugbereich im Vergleich zu modernen Genreveröffentlichungen schwer hinterher hinkt.
"Nightmare" ist ein ordentlicher Einstand, der viel Licht und Schatten offenbart, aber große Hoffnung für die Zukunft macht. In kleinen verschwitzten Klubs sollte die Musik von SAINTS OF RUIN wunderbar funktionieren, doch auch als Silberscheibe dürft ihr dem Quintett gerne mal eine Chance geben.
Anspieltipps: Dying Time, The Darkening, Ashes
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach