RIGER - Des Blutes Stimme
Mehr über Riger
- Genre:
- Heathen Black Metal
- Label:
- CCP Records
- Release:
- 25.11.2002
- Des Blutes Stimme
- Irminsul
- Auf die Ahnen!
- Wjerewulf
- Homo Decadencia
- Im Grauen der Nächte
- Teutonenzorn
- Woutes Heer
- Im Gedenken...
Obwohl der Ausdruck "Heathen" vor "Black Metal" ja eigentlich nichts über die musikalische Stilrichtung aussagt, ist es vielleicht ganz sinnvoll, ihn zu übernehmen. Denn obwohl es sich hier schon um Black Metal im weitesten Sinne handelt, gibt es da doch einige Unterschiede zu den Satan-anbetenden Kollegen. Zunächst einmal sind die heidnischen Musiker weder infernal bemalt, noch schneiden sie irgendwelche "Ich-reiß-Dir-das-Herz-raus-und-fress-es-zum-Frühstück"-Grimassen. In den Texten werden nicht der Teufel mit sämtlichen Dämonen beschworen und Christen möglichst brutal aufgeschlitzt, sondern sie ähneln eher den Mittelalter-Metal-Texten im Stile von IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY.
Und die Musik? Na ja, wie gesagt, im weitesten Sinne Black Metal, vor allem was die Vocals von Grunzer Ingo Tauer angeht. Die Musik ist Black Metal-typisch hart und schnell, dennoch melodiös. Allerdings nicht vergleichbar zum Beispiel mit DIMMU BORGIR, allein deshalb, weil das Keyboard auf "Des Blutes Stimme" gänzlich fehlt. Während Ex-Keyboarder Roberto Liebig am selben Tag die neue Scheibe seiner Solo-Band DORN veröffentlicht, versuchen RIGER nun fehlende Tastenklänge verstärkt durch atmosphärische Gitarrenuntermalung auszugleichen. Und das ist es vor allem, was diese Scheibe interessant macht. Das absolut dichte Netz aus Gitarren verleiht der CD einen ganz eigenen Charme, lässt insbesondere auch die langsameren Parts heavier klingen als bei vielen Kollegen. Will heißen: Auch musikalisch gibt es da einen Unterschied, auch hier ist die Scheibe mehr Heathen als Black.
Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die Songs im hinteren Teil der CD: Bei "Teutonenzorn" und "Woutes Heer" wurde deutlich an Tempo rausgenommen, zugunsten der im vorhergehenden Abschnitt genannten Tugenden wie Atmosphäre und Heavyness (der deutsche Ausdruck "Härte" würde nicht passend beschreiben, was ich meine). "Im Gedenken" schließlich hat mit Black Metal gar nichts mehr zu tun sondern ist ein rein akkustisches "Heidenlied" mit geflüsterter Stimme. Auch mal ein netter Abschluss für so ein Album.
Black Metal der etwas anderen Art, der das Reinhören auf jeden Fall Wert ist.
Anspieltipps: Des Blutes Stimme, Teutonenzorn, Woutes Heer, Im Gedenken
- Redakteur:
- Mathias Kempf