REAPER (SWE) - The Atonality of Flesh
Mehr über Reaper (Swe)
- Genre:
- Black / Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 19.03.2021
- Intro
- Dogs of the Crumbled Firmament
- The Sweetness of the Wound
- Come Nature, Come Cruelty, Come Death
- Nightgaunts
- Raid the Heavens
- Saturn Devours
- Architecture of the Flame
- Me, You and the Juices of Death
- Thru with You
- Rise Epimetheus
- Piss, Bile and Violence
- Outro
Roh und wild.
Um gleich mit dem Elefanten im Verlies anzufangen: Die Produktion ist, sagen wir: gewöhnungsbedürftig. Der begeisterte Promotext fabuliert etwas von "zerrissen und roh und doch irgendwie herrlich/grässlich geschichtet". Ähem, ja. Das oder eben sehr sehr mies. Ich zweifle nicht daran, dass das so gewollt ist und ich bin, was das angeht, auch echt leidensfähig, halte weder die "kreativ produzierten" MANILLA ROAD-Alben noch CHEVALIER oder die BATHORY-Frühwerke für unhörbar. Aber, Freunde des Krachs, hier wird eine Grenze überschritten. Nun gut: Wem's taugt...
Das war's dann aber auch schon mit Motzen, denn ansonsten liefert der Zweitling, was man vom Debüt kennt, nämlich lärmenden und rifflasigen Black-Speed-Metal. Natürlich eifert man deutlich dem jungen Quorthon nach, aber so richtig ist das einfach kein Black Metal der ersten Welle. Dafür gibts zahlreiche Lead-Gitarren bzw. Riff-Zitate der zweiten, so zum Beispiel an EMPEROR ('Raid The Heavens' und 'Saturn Devours') angelehnt. Durch die punkig/speedige Atmosphäre entsteht aber keine reine Kopie. Bis auf wenige Ausnahmen gibts aber immer voll auf die Zwölf.
Mich persönlich stört der arg hintergründig gemischte Gesang, wobei ich wieder bei der Produktion angelangt bin. Dafür entschädigen die durchweg tollen Gitarren. Dass auf die Dauer von 37 Minuten dennoch etwas Gleichförmigkeit entsteht, liegt halb natürlich am Genre, halb aber an dem völligen Unwillen von "Duca The Impaler" und "Ityphalloc Flaggelator" bezüglich Abwechslung. Grandiose Pseudonyme, übrigens. Ich muss nicht extra erwähnen, dass es sich hier natürlich um ein Zwei-Mann-Projekt handelt? Wie auch immer: Intro und Outro beweisen immerhin, dass man könnte, wenn man nur wollte. Aber all zu viel Abwechslung wäre ja auch wieder langweilig und überhaupt viel zu angepasst. Das jedenfalls kann man "The Atonality Of Flesh" nicht vorwerfen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp