RAW - Holidays In Toxic Wasteland (EP)
Mehr über Raw
- Genre:
- Death/Thrash Metal
- Release:
- 18.01.2008
- Holidays In Toxic Wasteland
- All Out War
- Siren's Calling
- Mosh
- Rock'n'Raw
Wir haben es hier mit der 2006 gegründeten Band RAW aus Mannheim zu tun, die uns mit "Holidays In Toxic Wasteland" bereits ihren zweiten musikalischen Output präsentiert. Das Quintett steht für schnörkellosen Death-Thrash-Metal, der sich auch gelegentliche Ausflüge ins Grindcore- und Punk-Lager gönnt. Keine Angst, hier regiert trotzdem jederzeit die Keule und alle musikalischen Elemente werden so homogen miteinander verpackt, dass sich daraus immer ein gnadenloses Up-Tempo-Feuerwerk entwickelt.
RAW gehen noch nicht mal im Ansatz vom Tempo und prügeln sich so in zwölf Minuten unaufhaltsam durch fünf Songs, von denen kein einziges Stück die Drei-Minuten-Marke erreicht. Dabei wildern die beiden Gitarristen Mauro und Dirk öfter mal in SLAYER-Gefilden ('Siren's Calling', 'Mosh') und haben beim abschließenden 'Rock'n'Raw' wohl auch METALLICA's 'Motorbreath' vor dem kreativen Auge gehabt. Trotzdem sind es genau diese Riffs und Parts, die der Musik gut tun. Gerade die Anleihen an Tom Araya & Co. versprühen so viel Charme, dass man den Jungs gar nicht böse sein kann und eher sein Haupthaar dazu schütteln muss - sofern man denn noch welches hat. Auch die Soloarbeit der Herren fällt unter den Oberbegriff "Thrash" und dient rein zur kurzen Verschnaufpause, ehe Brüllwürfel Phil wieder zum verbalen Rundumschlag ausholt. Bei ihm gibt es nur eine Richtung: immer geradeaus. Egal ob nun Thrashgeschrei, Deathgebrüll, Grindgegrunze oder Blackgekreisch, es gibt gnadenlos etwas zwischen die Hörner. Gut, große Überraschungen fehlen und mir ist die ganze Chose auf Dauer auch etwas zu anstrengend, aber es kommt mehr als authentisch und lebendig rüber. Wenn es jedoch mal über eine volle Distanz gehen sollte, müssen die Jungs noch etwas an der Abwechslungsschraube drehen. Anhänger von feinem Gebolze dürften hier trotzdem ihre wahre Freude haben.
Die Produktion von "Holidays In Toxic Wasteland" fällt zwar noch in die Undergroundschublade, knallt trotzdem schon angenehm. Nur der Schlagzeugsound nervt auf Dauer ein wenig. Egal ob nun Drumcomputer oder Triggereinsatz, etwas mehr Authentizität könnte hier gerade im Beckenbereich nicht schaden.
Wer sich denn einfach mal eine Viertelstunde mächtig an der Rübe drehen lassen möchte und sich gerne inmitten eines Thrash-Death-Gewitters wiederfindet, der sollte sich die EP "Holidays In Toxic Wasteland" der Mannheimer RAW über deren Homepage irgendwie zulegen.
Anspieltipps: Mosh, All Out War, Holidays In Toxic Wasteland
- Redakteur:
- Chris Staubach