QUADVIUM - Tetradom
Mehr über Quadvium
- Genre:
- Progressive Rock / Jazz / Fusion
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 30.05.2025
- Moksha
- Náströnd
- Apophis
- Ghardus
- Adhyasa
- Sarab
- Eidolon
Knoten im Kopf.
Du kommst nach einem beschissenen Arbeitstag nach Hause, magst dich endlich entspannen, dazu ein bisschen Musik auflegen und dich völlig fallen lassen - und dann stellst du fest, dass "Tetradōm" sich hierzu absolut nicht eignet. Die neue Scheibe der Progressive-Combo um Bass-Monster Steve DiGorgio arbeitet sich durch eine Reihe jazziger Improvisationen, verwandelt die eigenen Ideen in höhere Mathematik und stellt den Hörer vor Herausforderungen, die man wohl auch nur dann wird lösen können, wenn man einen ähnlichenn Anspruch an die eigene Arbeit hat wie der legendäre DEATH/TESTAMENT/...-Tieftöner es bisweilen tut. Das kann dann eigentlich auch nur in die Hose gehen.
"Tetradōm" lässt kaum einen ordentlichen Zugang zu, arbeitet sich von einem verschachtelten Part zum nächsten, stellt alles auf den Kopf, manchmal vielleicht auch des Effektes willen, ist zumindest insofern progressiv, als man sich mit dem gerade Erreichten nicht zufrieden gibt und schon drei Passagen weiter um die Ecke denkt. Das mag den beteiligten Musikern sicherlich eine Menge Befriedigung geben, können sie sich doch immer wieder vor neue Herausforderungen stellen, ist am anderen Ende der Box aber höchst anstrengend, weil man den sieben Songs in keinster Weise auch nur irgendwie folgen kann.
Man könnte behaupten, QUADVIUM würde Musik für Musiker produzieren und liegt damit womöglich gar nicht mal so weit daneben, muss sich aber selbst irgendwann eingestehen, nicht mehr folgen zu können, weil die rein instrumentale Darbietung auf Dauer an den Nerven kratzt. Nicht falsch verstehen: "Tetradōm" ist technisch auf dem allerhöchsten Niveau und extrem anspruchsvoll, kann aber emotional überhaupt nichts auslösen - und das ist auch das zentrale Problem. Ich für meinen Teil muss eingestehen, dass ich für eine solche Scheibe wohl nicht gemacht bin, weil sie meinen musikalischen Horizont bei weitem überschreitet. Daher mag ich mich hier auch eine Bewertung enthalten, nicht jedoch ohne dabei zuzugestehen, dass die Platte mir nicht viel gegeben hat.
- Redakteur:
- Björn Backes