PULVERIZED - Rise From Your Grave
Mehr über Pulverized
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Raw Power
- Vision Of The End
- Rise From Your Grave
- Lobotomy
- Devil In Disguise
Ordentlicher Underground-Metal mit Luft nach oben.
Projekte eines oder zweier Musiker sind in meinen Augen immer ein zweischneidiges Schwert. Oft merkt man, dass sie kompositorisch wenig abwechslungsreich sind, und obendrein zeigen sich oft die Grenzen der instrumentalen Fähigkeiten in dem einen oder anderen Bereich. Daher gehe ich an PULVERIZED ein wenig voreingenommen heran, zugegeben.
Was zuerst auffällt ist, dass nicht wie sonst häufig das Schlagzeug von jemand anderem übernommen worden ist, sondern tatsächlich ein Musiker alle Instrumente eingespielt und alle fünf Lieder geschrieben hat. Dabei ist etwas Bemerkenswertes herausgekommen: fünf Songs, die fest im Metal stehen, auch lyrisch, aber auch variabel genug sind, wenngleich man treu obigem Prinzip im Rhythmusbereich keine große Virtuosität erwarten darf. Wetten, sein eigentliches Hauptinstrument hat sechs Saiten?. Dennoch: Wer immer sich hinter dem ziemlich dusseligen Pseudonym "The Ram" verbirgt, weiß, was er tut.
Und da sind wir beim Schwachpunkt: Das einzige, was der offensichtliche Bandkopf nicht selbst gemacht hat, ist der Gesang. Obwohl sich der Vokalist mit dem ebenfalls infantilen Alias "Stivonator" redlich Mühe gibt und eine starke Stimme für Death Metal hat, auch thrashig röhren kann wie in 'Vision Of The End', so passt er meiner Ansicht nach nicht allzu gut zu Heavy Metal Songs wie 'Raw Power' oder 'Rise From Your Grave'. Als Einflüsse gibt das Bandinfozettelchen auch ACCEPT an und da hake ich mal kurz ein: ein simpler ACCEPT-Stampfer wie der Titeltrack, gepaart mit DM-Gesang? Lässt mich leider kalt.
Grundsätzlich ist PULVERIZED eigentlich eine Metalband ohne jedes Extrem. Eine Gesangsmelodie würde den Songs gut tun, wie man bei den Ansätzen in 'Devil In Disgiuse' deutlich hören kann. Vielleicht könnte man das Ganze nochmal mit einer eben solchen versuchen? Ganz ordentlich ist das nämlich schon.
Aber einem geschenkten Barsch guckt man nicht hinter die Kiemen. Auf der Bandwebseite kann man die EP komplett kostenfrei runterladen. Bei einem solchen Angebot bildet hoffentlich jeder Metaller mal seine eigene Meinung.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger