PROJECT HATE MCMXCIX, THE - Bleeding the New Apocalypse
Mehr über Project Hate MCMXCIX, The
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Season of Mist (Soulfood)
- Release:
- 18.02.2011
- Jesus Nazarenus, Servus Mei
- They Shall All Be Witnesses
- A Revelation Of Desecrated Heavens
- Summoning Majestic War
- The Serpent Crowning Ritual
- Bring Forth Purgatory
Sechs dichte, spannende Epen!
Es ist schon bedauerlich, dass ein so vielschichtiges, interessantes Projekt wie THE PROJECT HATE MCMXCIX aufgrund von Line-Up-Querelen irgendwie nie so recht in die Gänge kommt, was eine flächendeckende Präsentation des genialen Materials betrifft. Die Truppe um Ex-ENTOMBED-Basser Jörgen Sandström veröffentlicht bereits seit mehr als zehn Jahren kleine Underground-Meilensteine, schlägt sich aber im gleichen Zeitraum auch ständig mit Besetzungswechseln und Neuanfängern herum, die eine Bühnenpräsentation der inzwischen bereits sieben(!) Scheiben nicht im gebührenden Maße möglich macht. Dieser Zustand soll sich mit dem aktuellen Output "Bleeding The Apocalypse" auch nicht verändern. Nach wie vor greift Sandström auf Gastmusiker und einen Tausendsassa an Bass, Gitarren, Keyboards und Programming zurück - und dennoch ist es ihm erneut gelungen, dem Bandkatalog ein weiteres Highlight hinzuzufügen.
Bei einer Spielzeit von mehr als einer Stunde hat das von Tobben Gustafsson (VOMITORY, drums) und Vokalistin Ruby Roque vervollständigte Quintett sechs elegante, facettenreiche Epen zusammengestellt, die nicht nur instrumental eine deutliche Entwicklung im Sound von THE PROJECT HATE MCMXCIX darstellen. Mit Fronterin Roque ist eine Ortientierung hin zum klassischen Power Metal erfolgt, die sich in den ersten beiden Tracks auch in der instrumentalen Rahmenuntermalung partiell widerspiegelt. Zwar setzt man immer noch auf Bombast und harsche Grooves, doch die hohen Screams der aktuellen Sängerin fügen dem ganzen ein frisches, bisweilen ungewohntes Element hinzu, welches den Klangcharakter von "Bleeding The Apocalypse" sehr deutlich vom vorherigen Release "The Lustrate Process" differenziert.
Im weiteren Verlauf addieren die Schweden vor allem Bausteine aus dem progressiven Metal-Sektor, wahren Spannung und Atmosphäre durch verschiedene, unverhoffte Breaks, haben derweil aber auch gelegentlich Probleme, die kontrastierenden Fragmente fließend in die Arrangements einzubauen. 'The Serpent Crowning Ritual' könnte man beispielsweise auch in zwei Kompositionen aufteilen, aber auch im an sich starken 'A Revelation Of Desecrated Heavens' sind mehrere Stationen erkennbar, die nicht dringend zu einem Ganzen zusammengefügt werden müssen.
Diese nicht immer klare Abgrenzung ist letzten Endes aber die einzige Schwierigkeit eines gewohnt dichten und abwechslungsreichen Albums. Zwar ist "Bleeding The Apocalypse" nicht ganz so interessant und stark wie die beiden direkten Vorgänger. Aber Fans des schwedischen Ausnahme-Projekts sollten dennoch schnell wieder begeistert sein.
Anspieltipps: Summoning Majestic War, Bring Forth Purgatory
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes