PENDULUM - Inertia
Mehr über Pendulum
- Genre:
- Elektro / Alternative Rock / Crossover
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mushroom Music / Virgin Music Group / Integral
- Release:
- 22.08.2025
- Driver
- Come Alive
- Save The Cat
- Archangel
- Nothing For Free
- Cannibal
- Constellations
- Halo
- Louder Than Words
- Napalm
- The Endless Gaze
- Guiding Lights
- Colourfast
- Silent Spinner
- Mercy Killing
- Cartagena
Ein wildes aber doch sehr melodisches Comeback.
15 lange Jahre haben die Musiker von PENDULUM nichts mehr von sich hören lassen, dabei durfte sich die Band mit ihren letzten Releases noch als eine der spannendsten und sicherlich kreativsten Elektro-Rock-Combos auf dem gesamten Planeten feiern lassen. Doch der Akku war leer, andere Projekte standen ins Haus, und bevor man sich mal etwas intensiver umsah, stellte man fest, dass die eigentliche Stammkapelle schon viel zu lange auf Eis liegt.
Mit "Inertia" wollen die Briten nun aber nicht nur auf Albumlänge wieder zum Angriff blasen, sondern auch die europäischen Bühnen wieder mit ihren aufregenden Live-Shows beackern. Denn so plastisch und chaotisch so manche Nummer auch diesmal klingen mag, so sind die Bretter auch für PENDULUM der Platz, der die Welt bedeutet.
Mit den immerhin 16 neuen Songs sollte sich das Unterfangen Comeback indes prima umsetzen lassen. Erneut ist die stilistische Vielfalt die Trumpfkarte, erneut gibt es wagemutige Kollaborationen (diesmal mit WARGASM und BULLET FOR MY VALENTINE), und erneut gibt es zwischen den rasanten Stilbrüchen eine Fülle von erstklassigen Hooklines, wenngleich sie heuer einen ganzen zacken poppiger daherkommen als noch in der Vergangenheit. Exakt dies ist dann auch der einzige Punkt, an dem sich die Geister scheiden könnten. Wo damals noch feines Industrial-Riffing und schmutzig verzerrte Gitarren standen, übernehmen anno 2025 zumeist Synthies und Keyboards, und wo man auch mal etwas inbrünstiger ins Mikro röhrte, gibt es diesmal nahezu ausschließlich melodischen, nicht ganz so charismatischen Gesang.
Sicherlich war Massentauglichkeit bei PENDULUM immer schon ein großes Thema, schließlich waren die Mainstream-Annäherungen schon in frühen Tagen allzu offensichtlich. Auf ihrer aktuellen Scheibe gehen die Musiker hier aber noch einen Schritt weiter und lehnen sich viel zu selten mal etwas weiter aus dem Fenster wie etwa im THE PRODIGY-affinen'Napalm' oder im stürmischeren 'Nothing For Free'. Das geht in Ordnung, weil die Hooklines Bände sprechen und der instrumentale Rahmen alles andere als konventionell ist. Aber insgeheim wümnscht man sich doch auch etwas häufiger, dass Wegbereiter wie PITCHSHIFTER auf "Inertia" etwas mehr Einfluss genommen hätten.
Sei's drum: Die wichtigste Aussage ist, dass PENDULUM zurück ist und offenkundig erneut eine Menge Energie generiert hat, um viel verlorene Zeit wieder aufzuholen. Die neue Scheibe unterhält bestens, manchmal vielleicht zu cheesy, aber dafür auch einprägsam bis zur letzten Note!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes