PALE HORSE - Until The Last Seal Is Opened ...
Mehr über Pale Horse
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Bombworks
- Iniquity
- Finding Solace
- Sublime Kingdom
- False Prophets Among Us
- Through The Eyes Of Deception
- The Treasure
- Persecution
- Dimension Of Emancipation
- Valley Of The Raped Souls
- When Anger Forms Paranoia
- Head Of John
- Bitter Fruits Of Temptation
- Resurrectionist 94
- Bitter Fruits Of Temptation (Alternativversion)
- Resurrectionist 94 (Alternativversion)
Das texanische Label Bombworks Records bedient uns in letzter Zeit verstärkt mit Releases von musikalisch relativ extremen Bands, die allerdings eine christliche Philosophie vertreten und somit eine gewisse Sonderrolle einnehmen. PALE HORSE ist dabei eine Band, die sich auf der schmalen Linie zwischen Thrash und dem Death Metal der späten Achtziger bewegt und dabei gelegentlich auch leicht doomige Elemente aufweist. Obwohl schon recht lange aktiv, ist die Truppe um Shouter Rich Olson und Gitarrist Jerry DeMaio (keine Ahnung, ob verwandt mit Joey) noch eher unbekannt. Dieses Album enthält nun das komplette bisherige Material der Jungs aus New Jersey, das sich in den letzten fünfzehn Jahren angesammelt hat. Darunter das 1991 noch als HOSTILITY eingespielte Demo "Soon Comes The Return" (Tracks 1-6), sowie die Stücke des 93er-Albums "Mournful" (Tracks 7-11) und der raren "Bitter Fruits Of Temptation"-EP (1994, Tracks 12-15), so dass "Until The Last Seal Is Opened" eine gute Möglichkeit darstellt, sich auf einen Schlag mit dem kompletten Backprogramm der Band vertraut zu machen.
Das musikalisch Gebotene ist kompetent umgesetzt, allerdings sehr roh und traditionell, was sowohl die Produktion als auch die kompositorischen Strukturen angeht. Oftmals sind die Songs zäh, walzend und leicht doomig, immer jedoch mit einer deutlichen Death-Metal-Schlagseite. Bereits der Opener 'Iniquity' oder auch 'Bitter Fruits ...' haben was von den DARKTHRONE der "Goatlord"-Phase (ich hoffe, der Vergleich führt aufgrund der entgegengesetzten ideologischen Ausrichtung nicht zu Protesten) und auch im weiteren Verlauf brechen - etwa sehr schön bei 'Sublime Kingdom' zu hören - CELTIC FROST-Anklänge durch. Sänger Rich Olson erinnert mich mit seinem heißeren Shouting ebenfalls öfters an Ted Skjellum, besonders bei 'Finding Solace' drängt sich mir dieser Vergleich auf. Auch der eigentümliche Schlagzeugsound passt perfekt ins Bild. Dafür, dass das Material nicht zu eintönig wird, sorgen einige cleane Backing Vocals bei 'Sublime Kingdom' und 'Through The Eyes Of Deception', Letzteres inklusive akustischem Einschub und tollem Schlussteil mit starkem Solo. Dazu fallen einige Tempoverschärfungen und coole Bassparts bei 'False Prophets Among Us' positiv ins Gewicht. Auch 'Persecution' mit den Gastvocals zweier Mitglieder der Gruppe BLEED hat einige interessante Facetten und wandelt weitgehend mit die konsequentesten Doom-Pfade der Scheibe, zieht aber zwischendurch auch mal kräftig an. Hier und beim folgenden Stück 'Dimension Of Emancipation' ist der Basssound besonders gelungen, und stilistisch kommen auch Verweise in Richtung frühe SEPULTURA durch.
Zäher Oldschool Death, gebremster Achtziger-Thrash und Doom Death sind also die Eckpunkte des alles andere als uninteressanten Gemisches von PALE HORSE, deren vorliegende Werkschau für Anhänger der angesprochenen Genres durchaus empfehlenswert ist. Weitere Informationen gibt es auf der Bandhomepage.
Anspieltipps: Iniquity, Sublime Kingdom, Persecution
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle