PAIN - Dancing With The Dead
Mehr über Pain
- Genre:
- Dance Metal
- Label:
- Universal
- Release:
- 21.03.2005
- Don't Count Me Out
- Same Old Song
- Nothing
- The Table Have Turned
- Not Afraid To Die
- Dancing With The Dead
- Tear It Up
- Buy Die
- The Mysery
- A Good Day To Die
- Stay Away
- The Third Wave
Wo will dieser Mann eigentlich noch hin? Peter Tägtgren ist eine der schillerndsten und einflussreichsten Figuren der jüngeren Metalgeschichte. Er ist nicht nur als Produzent und Studioeigner einer der gefragtesten und wegweisendsten seiner Zunft, sondern auch als Bandkopf der Death-Metal-Institution HYPOCRISY und vor allem als Herrscher der Megaseller PAIN für die Szene unverzichtbar. PAIN verkaufen ohne Ende, nicht nur in Peters Heimat, liefen aber im Verlauf ihrer erst drei Alben umfassenden Karriere etwas Gefahr, auf zu kommerzielle, poppige Konzepte zu setzen. Dem galt es entgegenzuwirken. Und was macht Peterle? Er eröffnet die neue Scheibe "Dancing With The Dead" mit dem passend betitelten 'Don´t Count Me Out', das von der instrumentellen Grundausrichtung her auch dem melodischen Death Metal zugerechnet werden kann. So hart waren PAIN nie, auch wenn natürlich Peters cleanes, jederzeit als Tägtgren zu identifizierendes Organ harmonische Elemente entgegensetzt.
Der Klopper folgt! 'Same Old Song' ist ja wohl mal eine der tanzbarsten Hymnen aller Zeiten, die die Hüpftempel dieser Welt mit Innbrunst einreißen wird. Mein Gott, was für ein Hit! Leicht slawisch getrimte Melodieführung und ein Refrain, der einem mit seinen geisterhaften Keyboardsounds wie ein Geschoss den Kopf zerreißt. Meiner Meinung nach der beste PAIN-Song ever, wenn nicht das songwriterische Lehrstück Tägtgrens überhaupt, wenn auch 'Same Old Song' wirklich kommerziell ist!
'Nothing' begeistert mit typischen PAIN-Beats, tief melancholischer Ausrichtung und einem weiteren Hitrefrain, der sich seinen Weg ins Langzeitgedächtnis bahnt. 'The Tables Have Turned' groovt wie Sau und wird sicherlich noch als Single ausgekoppelt werden. Einfache Struktur und fette, eisige Riffberge, denen selbst die Stahlhaut der Titanic nichts anhaben könnte. 'Not Afraid To Die' spielt mit Sounds und Atmosphäre der "Host"-Ära PARADISE LOSTs. Nicht schlecht, aber weniger zwingend. Der Titeltrack dagegen befielt einmal mehr den Kniefall und setzt einem die volle Last tonnenschwerer Gitarren auf die Schulter. Dem entgegen wirkt der federleichte Refrain erlösend und erleichternd.
'Tear It Up' und 'Bye Die' finde ich aufgrund der Sounds und der verwendeten Stimmen fast schon etwas zu experimentell. Doch mit dem todbringend stampfenden 'The Mysery' bekommt Peter wieder die Kurve und setzt mit dem vernichtenden 'A Good Day To Die' extrem harsch nach. 'Stay Away' ist typischer PAIN-Stoff, dessen Beats man erst mal passend gekräftigte Knochen entgegensetzen muss. Abschließend bringt 'The Third Wave' noch einmal das Album auf den Punkt: Tanzbar, ergreifend, melodisch, leicht experimentell und einfach nur schweinegut.
Peter hat also nicht den Fehler gemacht, sich auf seinen bisherigen Lorbeeren auszuhen, sondern den etablierten PAIN-Sound verfeinert. Herausgekommen ist ein weiteres hitverdächtiges Album, das mit der Überhymne 'Same Old Song' einen Brecher für die Ewigkeit am Start hat. Sauber gemacht, Peter, danke schön!
Anspieltipps: Same Old Song, Nothing, Dancing With The Dead, The Third Wave
- Redakteur:
- Alex Straka