PAIN - Cynic Paradise
Mehr über Pain
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 31.10.2008
- I'm Going In
- Monkey Business
- Follow Me
- Have A Drink On Me
- Don't Care
- Reach Out (And Regret)
- Generation X
- No One Knows
- Live Fast - Die Young
- Not Your Kind
- Feed Us
Dank einer überraschend starken ersten Hälfte ist "Cynic Paradise" um einiges besser als die beiden Vorgänger.
Der Überraschungseffekt ist bei mir persönlich eigentlich schon seit "Dancing With The Dead" verpufft. Ihr wisst schon, dieses "Huch, Peterle macht ja gar keinen Death Metal"-Aha-Erlebnis, welches mich das zumindest in Schweden ziemlich erfolgreiche zweite Standbein PAIN des HYPOCRISY-Masterminds Peter Tägtgren von Anfang an ins Herz schließen ließ. Außerdem gab es vor allem auf "Rebirth" und "Nothing Remains The Same" etliche Ohrwürmer, die ich heute noch total klasse finde. Das hörte mit den folgenden beiden Releases dann jedoch auf, zumindest kann ich angesichts der Tracklisten nicht spontan mit dem Finger auf Songs zeigen, deren Refrain ich auf einem Festival auch nachts um drei mit dreißig Bier im Blut noch fehlerfrei mitgrölen könnte. Denn darum ging es doch irgendwie bei PAIN - dem Leben ein herzhaftes 'Shut Your Mouth' ins Gesicht zu schreien und dabei eine zünftige Party zu feiern.
Und dann kommt "Cynic Paradise". Ist es die beste Platte, die Peterle bislang abgeliefert hat? Eher nicht. Aber sie hat eine größere Hitdichte als die letzten beiden Werke zusammengenommen. Bereits der Opener 'I'm Going In' lässt erahnen, dass Tägtgren den Spaß an der Sache wiedergefunden hat, denn trotz der harten Industrial-Schlagseite geht der Refrain sofort ins Ohr und der Takt unmittelbar in die Beine - genau so, wie es bei PAIN sein muss. "I'm not gonna take this shit, I'm not gonna drown", rotzt der Worcaholic im HYPOCRISY-lastigen 'Monkey Business', und ich wette, beim nächsten Gig rotzen sämtliche Anwesenden lauthals mit. Dank des Gastauftritts von NIGHTWISH-Sängerin Anette Olzon gibt es auch eher poppige Kost in Form von 'Follow Me', welche das bunte Soundpotpourri der Scheibe zusätzlich bereichert. Denn "Cynic Paradise" ist ziemlich abwechslungsreich ausgefallen, wie man spätestens beim von Slide-Guitars geprägten 'Have A Drink On Me' erfreut feststellt. Allein schon wegen dessen herrlich zynischen Textes hat die CD ihren Namen verdient!
Der Rest ist - bis auf die ein klein wenig an KORN erinnernde Fast-Ballade 'No One Knows' - leider nicht ganz so stark, was der anfänglichen Begeisterung einen leichten Dämpfer verpasst. Aber fünf Kompositionen, die mir sehr viel Freude bereiten, sind fünf Kompositionen mehr, als ich mir von einem neuen PAIN-Album erwartet hätte.
Anspieltipps: die ersten vier Titel sowie 'No One Knows'.
- Redakteur:
- Elke Huber