PAGAN ALTAR - Mythical & Magical
Mehr über Pagan Altar
- Genre:
- Doom Metal / NWoBHM / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Temple Of Mystery Records
- Release:
- 04.12.2019
- Intro
- Samhein
- The Cry of the Banshee
- The Crowman
- Daemoni na Hoiche (Demons of the Night)
- The Sorcerer
- Flight of the Witch Queen
- Dance Of The Druids
- The Erl King
- The Witches Pathway
- Sharnie
- The Rising Of The Dark Lord
Re-Release eines echten Klassikers!
PAGAN ALTAR gehört zu den größten Metalbands. Naja, natürlich weder kommerziell noch vom Einfluss her, aber was die Musikalität angeht, die Genialität der Melodien, die grandiose Mischung verschiedener Einflüsse, da ist PAGAN ALTAR schon großmeisterlich. Zurecht wird die Band um den verstorbenen Terry Jones im Underground über alle Maßen abgefeiert. Einer der Gründe dafür ist das hochklassige "Mythical & Magical"-Album, das in wirklich jeder geschmackssicheren Metalsammlung stehen sollte. Das phänomenale Artwork von Richard M. Walker (Gitarrist von SOLSTICE, unter dem Namen Isentorr aber auch als Designer unterwegs) ist nur eine Eintrittstür in die Songs, die weitestgehend in der Zeit zwischen 1976 und 1983 entstanden sind. Zur Veröffentlichung waren sie also weit über 20 Jahre alt, und so klingen sie auch. Das Material ist völlig aus der Zeit gefallen und kombiniert NWoBHM, Doom-Elemente und Folk-/Hard-Rock der Siebziger.
Nun zu den Songs... nach einem kurzen Intro kommt 'Samhein', ein feiner Rocker, der vor allem vom großartigen Gesang lebt. In den Gitarren blitzen auch Ideen von LED ZEPPELIN auf. 'The Cry Of The Banshee' wird von melodischem Gitarrenspiel dominiert. Nicht nur ein Mal denke ich an WYTCH HAZEL, aber das sind in dem Fall natürlich Epigonen. 'The Crowman' dann begeistert mit ASHBURY-mäßigen Akustik-Partss. Der Song wurzelt so knieftief in den Siebzigern, dass es eine helle Freude ist. 'Daemoni Na Hoiche (Demons Of The Night)' ist dann der erste wirklich metallisch angehauchte Track. Doch auch hier kann man kaum von echtem Doom sprechen. Genial sind die mehrstimmigen Gesänge. Weiter geht es mit 'The Sorcerer' und sphärischen Keyboard-Sounds. Insgesamt bleibt der Song auch recht sphärisch. Bei 'Flight Of The Witch Queen' gibt es starke Folk-Einflüsse. Denkt an STEELEY SPAN oder FAIRPORT CONVENTION. Doch nach einiger Zeit nimmt der Track richtig Fahrt auf und wird schön rockig. Überhaupt ist bisher kaum von Metal zu sprechen. In 'Dance Of The Druids' dann mal Gitarrenmelodien zu vernehmen, die dem Metal um 1980 herum ähneln erfreut daher den gemeinen Heavy-Fan. Die Doppel-Leads erinnern dabei durchaus auch an WISHBONE ASH, und beim sphärischen Solo-Part denke ich an den Edel-Prog der mittleren Siebziger Jahre. Es folgt ein Ritt - der Erlkönig ist da. Tatsächlich heißt der Song 'The Erl King' und beginnt mit Hufgeräuschen. Der ganze Song ist ein völlig entspannter Spaziergang (musikalisch) durch die Musik der Siebziger. Mit 'The Witches Pathway' gibt es tatsächlich mal wieder harte Gitarren, die eher eine Seltenheit auf diesem Album sind. Die Nummer ist nicht allzu lang und kommt gut auf den Punkt. Nach einem weiteren Instrumental schließt das Album mit 'The Rising Of The Dark Lord'. Insgesamt ist dieser Track eine wilder Parcour, der den Hörer in seinen Bann ziehen muss. Wahnsinn, was für eine Atmosphäre hier transportiert wird! Wer PAGAN ALTAR kennen lernen will, sollte diese Hymne hören.
"Mythical & Magical" wurde nun wiederveröffentlicht und bringt uns einen neuen Mix mit. Aber eigentlich ist es nur an der Zeit, endlich mal zuzuschlagen, falls euch dieser Edelstein in der Sammlung noch fehlt. Und jetzt stelle ich noch eine verwegene These auf: Von den vier Studioalben der Band ist dieses tatsächlich das schwächste. Wie hoch das Niveau der anderen Alben ist könnt ihr euch also selbst denken. Wahnsinn.
Anspieltipps: The Crowman, The Rising Of The Dark Lord
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer