OSSUARY, THE - Requiem For The Sun
Mehr über Ossuary, The
- Genre:
- Doom Metal / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Supreme Chaos Records
- Release:
- 23.05.2025
- Sacrifice
- Altar In Black
- Far From The Tree
- Wishing Well
- The Others
- Requiem For The Sun
- The Volume Of Void
- Eloise
Jeder Song ein Genuss, das Gesamtwerk aber zu träge.
Zugegeben: Ich mochte die okkulte Umgebung, in der sich THE OSSUARY auf dem letzten Album bewegt hat, wirklich sehr, gerade im Zusammenspiel mit den klassischen Heavy-Metal-Sounds, die den Italienern in der internationalen Doom-Abteilung einen gesonderten Rang eingeräumt haben. Folglich waren die Erwartungen an den neuen Silberling ein bisschen höher und werden auch über weite Strecken nicht enttäuscht. Es bleibt jedoch ein kleiner Wermutstropfen, der schon zu Anfang benannt sein sollte. "Requiem For The Sun" schafft in dem außergewöhnlichen Setting, in dem die Scheibe doomigen Heavy Rock und traditionellen Metal vermischt, keine echten Spannungskurven, bewegt sich zu stark in einem von Anfang vorgegebenen Einheitstempo und kann auch in den Refrains nicht ganz so häufig punkten wie in der jüngeren Vergangenheit. Dies mag im Hinblick darauf, dass jeder einzelne Song für sich überzeugen kann, erst einmal gar nicht so tragisch sein. Doch gerade Platten, die von ihrer epischen Tragweite leben (sollten), wollen natürlich in einem Rutsch erkundet und in einem Guss genossen werden. Und hier bietet der neue Silberling von THE OSSUARY dann doch ein paar Schwierigkeiten.
Grundsätzlich ist es eine echte Wonne, zu beobachten und mitzuerleben, mit welch stoischer Ruhe die Italiener ihre Riffs zelebrieren. Die Landsmänner von DOOMSWORD bleiben hier eine gute Orientierungshilfe, wenngleich THE OSSUARY gelegentlich etwas verspielter in den Solopassagen agiert und gerade nach hinten raus doch noch ein bisschen mehr anzubieten hat. Dennoch hat man das Gefühl, die Platte würde sich ein bisschen zäh fortbewegen, Variation weitestgehend außen vor lassen und auf die innere Ruhe der fantastischen Gitarren setzen. Im ersten Moment funktioniert das auch prächtig, doch mit weiterem Fortschritt stellen sich einzelne Längen ein, die lediglich daher rühren, dass die Dynamik zu stocken beginnt. Das kann die Band trotz aller Vorzüge, die auch "Requiem For The Sun" mitbringt, nicht in Gänze kompensieren.
Wer THE OSSUARY und diese einzigartig metallische Anwandlung von doomigem Heavy Rock liebt, kann natürlich weiterhin bedenkenlos zugreifen. Ein bisschen mehr Flexibilität in der Vorgehensweise hätte die aktuelle Veröffentlichung aber sicher noch in höhere Regionen katalpultieren können!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes