NORD (DK) - Machine Blood
Mehr über Nord (DK)
- Genre:
- Modern Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 04.03.2022
- Prologue
- Left Behind
- Fear Reigns
- Depleted Soil
- The Swordsman
- The Run
- Endless Stream
- Season's Erased
- Law Of Jante
- Machine Blood
- Epilogue
Feiner Alternative Metal aus Dänemark.
Lauscher aufstellen, jetzt kommen die Dänen von NORD mit ihrem Debütalbum "Machine Blood". Anschnallen, ab geht die wilde Fahrt. Das Quintett präsentiert neun Songs, die musikalisch schwer zu greifen sind. Die Musik ist auf jeden Fall modern, hat eine mächtige Metalschlagseite, groovt wie die Hölle und verdient sich mit etlichen Breaks und überraschenden Wechseln auch eine progressive Note. Freunde von LAMB OF GOD oder KILLSWTCH ENGAGE sollten jetzt vielleicht intensiver weiterlesen.
Das größte Plus der Scheibe ist die Produktion von Jacob Hansen. Sie drückt nicht nur an allen Ecken, sondern ist darüber hinaus auch transparent und lebendig. Ein richtiges Pfund, das vor allem die tiefer gestimmten Klampfen und das Schlagzeug perfekt zur Geltung kommen lassen. Entsprechend schieben die Songs mächtig und schrauben unaufhaltsam an der Rübe. Eins plus mit Sternchen.
Im ersten Teil des Albums wollen die Herren vielleicht ein bisschen viel, denn Songs wie 'Left Behind', 'Fear Reigns' oder 'Depleted Soil' wirken durch die vielen Wechsel arg zerfahren und strukturlos. Im weiteren Verlauf kanalisiert NORD diesen Drang ein wenig, was sich positiv auf den Hörgenuss auswirkt. Das macht sich auch beim Gesang von Bjarne Matthiesen bemerkbar, der über verschiedene Farben und Facetten verfügt. So brilliert er mit einer starken, angerauten Metalstimme, die ein wenig an Howard Jones erinnert, setzt aber auch häufiger kehlige Growls und heiseres Gekreisch ein. Während sich die drei Gesangsarten zu Beginn die Waage halten und teilweise für Chaos sorgen, setzt er ab 'The Swordsman' verstärkt auf Metal. Gute Wahl, denn Bjarne braucht sich nicht zu verstecken. Das passt im Gesamtpaket super.
So richtige Ausreißer nach oben wie unten gibt es eigentlich nicht. Die Stücke bewegen sich überwiegend auf gleichbleibendem Niveau, sind insgesamt nur etwas zu lang geraten. Da darf in Zukunft gerne noch einmal gekürzt werden. Und auch in Sachen Soloarbeit darf gerne noch ein bisschen mehr Spektakel kommen. Auf "Machine Blood" beschränken sich die Herren Thybaek-Hansen und Jensen auf Melodiesoli. Feine Sache das, aber ab und an darf auch mal das Griffbrett glühen.
Letztendlich fehlt es dem Album noch an großen Refrains, griffigen Melodiebögen und damit an kleinen Hits. Das Profil, die eigene Identität muss weiter geschärft werden. Die Grundzutaten sind aber bereits exzellent und verheißungsvoll, sodass ich NORD definitiv weiter verfolgen werde. Meine Erwartungen sind hoch.
Anspieltipps: The Swordsman, Fear Reigns, Season's Erased
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach