NO NEED TO STAY - Persona Obscura
Mehr über No Need To Stay
- Genre:
- Modern Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Timezone Records
- Release:
- 30.10.2015
- Act I. The Phantom
- Act II. Persona Obscura
- Act III. Antagonist
- Act IV. Mechanical Heart
- Act V. A Million Nights
- Act VI. Sands Of Time (Nightmares Pt. 1)
- Act VII. The masquerade
- Act VIII. Oktavia
- Act IX. The Undead Diner (Nightmares Pt. 2)
- Act X. Inferno (Grand Finale)
Modern Metal meets Theater meets Zirkus!
LINKIN PARK und ESKIMO CALLBOY sind die Namen, die schon in die Runde geschmissen wurden, wenn es um den Sound von NO NEED TO STAY geht. Letztgenannte konnte man vor zwei Jahren sogar schon als Support-Act begleiten, was den Eindruck nahelegt, dass die Weichen bei dieser Truppe aus Rudolstadt längst gestellt sind. Mit ihrem Debüt wollen die fünf Musiker nun die nächste Revolution starten und noch mehr Eigensinn in den Modern Metal bringen. Dies ist ihnen de facto auch gelungen - aber das muss ja nicht zwingend positiv sein!
Denn im großen und Ganzen ist "Persona Obscura" eine breit angelegte, musikalische Freakshow, die irgendwo zwischen Metalcore und melodischem Alternative Rock auf der einen und Thatralik und bunten Zirkustreiben auf der anderen Seite steht. Die Truppe kreiert zumindest reichlich Dynamik und verlässt sich auf die krassen Kontraste, die an allen Ecken der neuen Scheibe lauern. Doch die in zehn Akte aufgeteilte Platte schafft mindestens genauso viel Verwirrung. Denn sobald ein starker Chorus für Ruhe und Frieden sorgt, schmeißen die Herrschaften wieder tausend neue Elemente in die Waagschale und überfrachten ihre Kompositionen massiv.
"Persona Obscura" mutet wie das Werk eines desorientierten Orchesters an, das sich in allen Stilistiken bedienen mag, seiner Sache aber dennoch nicht sicher scheint. Besonders prägnant wird dies im mittleren Abschnitt der Platte, welcher von brachialen Gitarrenwänden gezeichnet ist, gleichzeitig aber auch mit ziemlich freakigen Ideen, eigensinnigen Melodien und einer überzeichneten Dramaturgie aufwartet. Zunächst klingt die Sache noch spannend und reizvoll, doch sobald die Band den Faden verliert - und das geschieht leider allzu früh - ist "Persona Obscura" eine einzige Konfusion, deren verbliebener Anker, die feinen Melodien, auch nicht mehr das belastende Gewicht des inhaltlichen Irrsinns trägt. Immerhin: Die Jungs trauen sich was. Aber solange NO NEED TO STAY noch nicht seine musikalische Mitte gefunden hat, bringt das herzlich wenig!
Anspieltipps: A Million Nights, Inferno
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes