NO INNER LIMITS - Of Yesteryear
Mehr über No Inner Limits
- Genre:
- Melodic Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Firefield Records; marc@firefield-records.com
- Release:
- 17.12.2010
- The Journey
- In My Dreams
- Divine Prophecy
- Judas In Us
- The Voice
- Without Warning
- The Phoenix Is Rising
- At The Sea
- Mr. Everyday
- Home
Gehaltvoller, in samtene Melodien verliebter US-Metal aus Nordrhein-Westfalen - zwar nicht ganz ohne Grenzen, aber durchaus stilsicher und gekonnt inszeniert.
Mit großer Neugierde habe ich mich an diese CD von NO INNER LIMITS gemacht. Schließlich munden mir Gemische aus Prog, Power und Melodic Metal in der Regel ganz vorzüglich. Außerdem existiert die Band schon seit 1992, hat bereits drei Veröffentlichungen in Eigenregie an den Start gebracht und ist mir dennoch völlig unbekannt. Das Braunschweiger Label Firefield Records soll nun helfen, den Bekanntheitsgrad von NO INNER LIMITS nachhaltig zu erhöhen. Bei dem vorliegenden Album handelt es sich nun zunächst einmal um eine Zusammenstellung von Songs aus der Vergangenheit.
"Of Yesteryear" sammelt die ersten Pluspunkte schon gleich beim Erstkontakt durch die sehr professionelle und ansprechende Aufmachung und die sympathische Kurzgeschichte aus dem Leben einer Heavy Metal-Band im Booklet. Genauso sympathisch ist die Musik von NO INNER LIMITS. Wir haben es hier mit einer Melange aus familienfreundlichem Progressive Metal und melodischem Achtziger-US Metal zu tun, der Assoziation zu LETHAL, frühen QUEENSRYCHE und gemäßigten SANCTUARY hervorruft. Keine schlechte Ausgangsposition ist das, zumindest nicht wenn man meine Wenigkeit als Reviewer zugeteilt bekommen hat.
Insgesamt machen NO INNER LIMITS ihre Sache sehr gut. Die Melodien gehen geschmeidig ins Ohr, die Rhythmusgruppe agiert dezent, aber effektiv, die Grundstimmung der Songs ist leicht verträumt und sehnsüchtig. Besonders heraus ragt die grandiose Leistung von Sänger Daniel Fischer, dessen unter die Haut gehende Stimme perfekt zur Musik passt. Auffällig ist, dass mir ganz offensichtlich die vergleichsweise eingängigen Songs neueren Datums, wie 'The Journey' oder 'Judas In Us' von der 2009er EP "The Phoenix Is Rising", besser gefallen als Frühwerke wie 'Divine Prophecy' vom Debüt "Balance" (1995). Das Gros der Titel stammt vom Longplayer "The Planet's Pulse" aus dem Jahre 1997. Hier begeistern mich 'The Voice' und 'Home' am meisten.
Ganz und gar grenzenlos ist meine Begeisterung allerdings nicht, was vor allem daran liegt, dass NO INNER LIMITS zu oft mit angezogener Handbremse zu agieren scheinen. Leichte Ermüdungserscheinungen sind daher vorprogrammiert. Etwas mehr Schwung und Power, ein kleines bisschen Dreck unter den Fingernägeln – das braucht selbst dieser tendenziell edle Sound, um richtig zu detonieren. Dass der Zug in Sachen Songwriting in die richtige Richtung geht, ist ja bereits zu hören und weckt Hoffnungen auf ein baldiges Album voll mit aktuellem Material. "Of Yesteryear" hat noch etwas Probleme damit, den kompositorischen Spannungsbogen über die gesamte Spielzeit zu halten. Gerade im Gitarrenbereich passiert mir da manchmal zu wenig.
Das ändert aber nichts daran, dass NO INNER LIMITS eine talentierte, beachtenswerte Band ist, die Fans der oben genannten Veteranen einiges zu bieten hat. Die Zielgruppe sollte daher unbedingt mal reinhören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan