NIKKI PUPPET - Disco Inferno
Mehr über Nikki Puppet
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- 7Hard / Membran
- Release:
- 30.10.2015
- Insane
- Paranoid Eyes
- I Like To Drink
- People Like U And Me
- Longing For The Summer
- Amazing Grace
- Puppet On A Wire
- Wild At Heart
- Shout It Out
- Soar Up
- Elevate Me
- Days Turn Into Night
- Not Your Doll
- Mirror Mirror II
Party in Dauerschleife - irgendwann ist genug!
Als NIKKI PUPPET vor ziemlich genau zehn Jahren den Debüt-Silberling "Puppet On A String" in die Läden wuchtete, galten die Schmutzrocker um Frontröhre Nicky Gronewold noch als eine der meistversprechenden Rock & Roll-Newcomer europaweit. Selbst SKEW SISKIN musste sich warm anziehen, da die Vormachtstellung in diesem Segment zumindest auf nationaler Ebene nicht mehr sicher schien. Leider sollte das Quartett fortan nie mehr an diesen spontanen, einfach starken Paukenschlag anknüpfen können. Jedes weitere Album markierte einen weiteren Abschnitt auf einer kontinuierlichen Talfahrt, die vor allem vom Mangel an frischen Ideen gezeichnet war. Vorläufiger Tiefpunkt: das neue Album "Disco Inferno".
NIKKI PUPPET verlässt sich einmal mehr darauf, dass ein flotter Rotz-Groove und ein paar partytaugliche Refrains es schon irgendwie richten werden. Doch da haben die Hannoveraner die Rechnung schon längst ohne den Wirt gemacht. Denn der serviert nur die besten Schnäpse, und von denen haben Gronewold und Co. heuer keine mehr im Angebot. Vor allem die Refrains sind Aufhänger für jedwede Kritik, weil der Band hier scheinbar nichts Brauchbares mehr einfällt. Wenn man Songs wie 'Shout It Out' oder 'Puppet On A Wire' hört, fragt man sich ernsthaft, was nur aus der Band geworden ist, die seinerzeit "Puppet On A String" aufgenommen hat. Wo ist all die Spontaneität hin? Und warum wird das bisschen Rotz durch den polierten Sound der meisten Nummern auch noch entfernt? Selbst in vergleichsweise flotten Stücken wie 'Insane' und 'Elevate Me' ist der Output ein Schatten dessen, was die Band schon in ihrem Katalog stehen hat.
Nun ist das ewiggestrige Denken natürlich manchmal auch ein Verhängnis. NIKKI PUPPET muss sich aber einfach mit der Vergangenheit messen lassen - und damals war nicht nur alles besser, damals rockte vor allem auch alles authentischer. Es ist schade, dass man ein solches Fazit bringen muss. Aber "Disco Inferno" ist schlichtweg nur ein weiterer Abklatsch bereits veröffentlichter Bandware!
Anspieltipps: Not Your Doll, Paranoid Eyes
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes