NIGHTHAWK - Vampire Blues
Mehr über Nighthawk
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 30.08.2024
- Hard Rock Fever
- Generation Now
- Turn To The Night
- Living It Up
- S.O.S. (Too Bad)
- Burning Ground
- Save The Love
- The Pledge
- Come And Get It
- Hold It Baby
- Just Let Go (live)
Rotzfrech, saucool - alles richtig gemacht!
Erst kürzlich hat CAPTAIN BLACK BEARD der Hardrock-Gemeinde deutlich aufzeigen können, wie man zeitlose Klassiker mit spielerischer Leichtigkeit in die Umlaufbahnen schickt. Der Bassist jener Band, Robert Majd, hat mit NIGHTHAWK ein weiteres sehr heißes Eisen im Feuer, das in der jüngeren Vergangenheit nicht nur mit Namedropping auf sich aufmerksam machen konnte, sondern mit beschwingten, dreckigen und rotzfrechen Classic-Rock-Sounds. Das zweite Album ("Prowler") zog dabei Szenelegende Björn Strid, seines Zeichens Frontmann von SOILWORK und THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA ans Mikro, und auch auf dem Nachfolger hat NIGHTHAWK mit Linnea Vikström aus den Reihen von THUNDERMOTHER eine wirklich bärenstarke Frontstimme ans Mikro geschoben, auf deren ausdrucksstarke Vocals in allen zehn Stücken von "Vampire Blues" absolut Verlass ist.
Waren es auf dem letzten Werk noch die Abbey Road Studios, die der Band einen passenden Sound bescheren sollten, hat sich die schwedische All-Star-Truppe, zu der auch noch Mitglieder von THE HELLACOPTERS und HOUSTON gehören, nun wieder in einem kleineren Bunker verschanzt, um die starken Eindrücke von "Prowler" zu bestätigen. Das Ergebnis ist damit sicherlich an gewisse Erwartungen gebunden, doch Majd und seine Mannschaft haben sich auch nicht lange lumpen lassen, um direkt wieder im höchsten Tempo anzugreifen und eine ganze Palette von Hochkarätern ins Angebot zu stellen, die man als Liebhaber von DEEP PURPLE und Co. sofort mit einem Kniefall beehren dürfte. Das Material hat einen ziemlich offensiven Drive, ist im Grunde genommen Rock & Roll in Reinkultur, hat aber auch ein sehr offensichtliches Retro-Feeling, dessen zeitloser Charakter aber in allen Stücken ganz locker mitschwingt. Vikström überzeugt mit einer energischen Performance, die Rhythmusabteilung sattelt einen richtig coolen Groove auf, die Hammonds sorgen für den atmosphärischen Input, und der Geist eines gewissen Herrn Blackmore schwebt über den Gitarrentracks, die einmal mehr als herausragend zu bezeichnen sind.
Mit Stücken wie 'Generation Now', 'Hard Rock Fever' und 'Burning Ground' hat man das Publikum umgehend auf seiner Seite, das etwas flottere Cover des AEROSMITH-Gassenhauers 'S.O.S. (Too Bad)' trifft ebenfalls genau den Nerv, und auch mit der zweiten Fremdinterpretation ('Hold It Baby' von SAM & DAVE) hat man einen feinen Blues-Rocker am Start, der überhaupt nicht aus der Reihe tanzt. Mit der Live-Version von 'Just Let Go' beschließt man nach relativ kurzer Zeit eine richtig starke Hit-Collection, deren Manko womöglich die Spieldauer ist, die aber in der Kürze der Zeit alles Entscheidende gesagt hat - nämlich dass NIGHTHAWK ganz oben mitmischen kann. Ein weiteres Album ist bereits aufgenommen, diesmal wieder mit Mr. Strid. Man darf also gespannt sein, darf aber erst einmal den saucoolen "Vampire Blues" genießen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes