NIGHT VERSES - Every Sound Has A Color In The Valley Of The Night
Mehr über Night Verses
- Genre:
- Modern Instrumental Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Equal Vision Records
- Release:
- 15.03.2024
- 8 Gates Of Pleasure
- Arrival
- Rose Wire
- Karma Wheel
- Love In A Liminal Space
- Bound To You
- Séance
- Plague Dancer
- Aska
- Glitching Prisms
- Desire To Feel Nothing
- Crystal X
- Slow Dose
- Phoenix V Invocation
Für Liebhaber von Instrumentalmusik mit einem Faible für moderne Sounds.
Unfassbar. Was für ein Brett. Kennt jemand die Kalifornier NIGHT VERSES, die bisher zwei Scheiben mit Sänger und ein Instrumentalalbum veröffentlicht haben? Nein? Dann geht es euch wie mir. Eine Schande, denn mit "Every Sound Has A Color In The Valley Of The Night" legen die Herrschaften nun ein neues weitestgehend instrumentales Album vor, das seit Wochen zum Soundtrack meines Lebens avanciert. Dabei handelt es sich offiziell um den zweiten Teil des bereits im September 2023 veröffentlichten Werkes. Und da es damals frevelhafterweise kein Review von uns gab, fasse ich hiermit beide Veröffentlichungen zusammen. Sind eh untrennbar miteinander verbunden. Ein unglaubliches Feuerwerk, das Freunden von Bands wie TOOL, SONS OF APOLLO oder GOJIRA definitiv schmecken dürfte.
Ich weiß gar nicht, wo ich genau anfangen soll. Auf einzelne Songs einzugehen, wäre nicht nur unfair, sondern vor allem völlig überflüssig. Die gesamten 60 Minuten sind eine wilde Abfahrt voller Polyrhthmen, Breakdowns und wahnwitzigen technischen Duellen, ein großartiges Chaos. Kein reines Aneinanderreihen von Parts, hier ist alles im Fluss und atmet. Vielleicht muss ich dann doch zumindest das abschließende 'Phoenix V Invocation' nennen, in den das Trio noch einmal sein gesamtes Repertoire packt, komplett steil geht und mich mit offenem Mund zurücklässt. Referenzsong. Und eventuell 'Glitching Prisms', in dem mit Brandon Boyd von INCUBUS ein Sänger zu hören ist? Reicht jetzt.
Schlagzeuger Aric Improta und Bassist Reilly Herrera sind die Dirigenten dieser abgefahrenen Reise durch melancholische, aggressive, jazzige, ruhige, cineastische, total durchgedrehte, aber stets groovige Welten. Atemberaubend. Gitarrist Nick DePirro steht der grandiosen Rhythmusfraktion natürlich in nichts nach, setzt aber neben überragend tiefen Riffs eher auf Effekte, Geräusche und Soundspielereien. Das ist durchaus eine angenehme Zurückhaltung, die viel Luft, Atmosphäre und Dynamik schafft. Er verzichtet auch überwiegend auf Soli, sodass sich die Instrumentalmusik von NIGHT VERSES nicht wie üblich rein an die Gitarristen dieser Welt richtet. Durch die leicht beschwingte Art und die vielen Gitarreneffekte schimmert maximal ein Joe Satriani an der einen oder anderen Ecke mal durch. Auf diesem extrem abwechslungsreichen Album finden alle Instrumentalisten genug Lehrstoff und Anschauungsunterricht für die nächsten Wochen. In diese Musik kann sich jeder so richtig fallenlassen und einfach genießen. Kopfhörerpflicht!
Ich kann diese Scheibe uneingeschränkt allen Liebhabern von Instrumentalmusik mit einem Faible für moderne Sounds nur wärmstens ans Herz legen. Die Musik ist zusätzlich in eine gewaltige, sehr moderne Produktion gepackt, die den einzelnen Musikern genug Raum zum Entfalten lässt, gleichzeitig aber an jeder Ecke knallt. Auch hier: Champions League. Checkt diese Scheibe unbedingt an.
Anspieltipp: Phoenix V Invocation
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Chris Staubach