NEONFLY - Strangers In Paradise
Mehr über Neonfly
- Genre:
- Melodic Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 28.11.2014
- Whispered Dreams
- Highways To Nowhere
- Better Angels
- Rose In Bloom
- Heart Of The Sun
- Aztec Gold
- Fierce Battalions
- Sons Of Liberty
- Chasing The Night
- Falling Star
Keine Eintagsfliege.
Auch in England gibt es Künstler, die sich der melodischeren Art des Metal verschrieben haben. Nur eben nicht so viele. Nach DRAGONFORCE gebe ich das Zählen auch schon wieder auf. Doch, Moment - wer sind denn diese schwer geschminkten und durchgestylten Herrschaften, die mich vom Backcover des Albums "Strangers In Paradise" anstarren? NEONFLY nennen sich die fünf Jungs aus London, mit Fremden im Paradies beschäftigen sie sich auf ihrem zweiten Album nach dem 2011er "Outshine The Sun".
Nach eingehendem Inspizieren des mal etwas anderen und durchaus gelungenem Artwork landet das Scheibchen im Player und weiß direkt zu begeistern. Statt aalglattem Pop-Metal, den ich der Truppe ganz oberflächlich aufgrund ihres Auftretens zuschrieb, gibt es mit 'Whispered Dreams' wilden, treibenden und ungestümen Melodic Metal mit ganz ungezwungenen Symphonic-Einlagen, die nie die Sicht vor den Gitarren versperren und mehr untermalen statt zu kaschieren, was durchaus nicht der Normalfall ist. In eine ähnlich ausgefranste Kerbe schlagen auch 'Heart Of The Sun' und 'Chasing The Night', das sind allesamt richtig große Kompositionen, die dem Melodien-Gourmet munden müssten.
Dem gegenüber steht mit 'Highways To Nowhere' ein hartes Stück Finsternis. Riffgetrieben und düster geht es um verlorene Träume und blutende Herzen. Hier spielt auch Sänger Willy Norton alle Trümpfe aus. Der kann nämlich sowohl hart und aggressiv, als auch tenorenhaft einschmeichelnd. Vor allem dieser Tonfall wird auch in den beiden Balladen von "Strangers In Paradise" ausgelebt. Während 'Rose In Bloom' als Mischung aus AEROSMITH und DREAM THEATER noch etwas schnarchig ausfällt, kann das abschließende 'Falling Star', in dem sich die auf zwei Touren als Vorband von MAGNUM gesammelten Einflüsse klar niederschlagen, mehr überzeugen.
Neben dem Instrumental-Kunststückchen 'Aztec Gold' und der Freiheitshymne 'Sons Of Liberty' ist nun noch vor allem das unzweifelhafte Albumsternenstück 'Fierce Battalion' zu nennen. Dieses kleine Schlachten-Epos lässt mich schon während der ersten Strophe mein Ross satteln und mein Schwert aus der Scheide ziehen. "My thundering cry brings men to their knees!" Ich bin dann mal unterwegs.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring