NASTRANDIR - Zwischen Horizonten
Mehr über Nastrandir
- Genre:
- Viking Metal
- Label:
- Twilight
- Release:
- 14.09.2007
- Intro
- Die letze Schlacht - Das Morgenrot
- Nastrandir
- Des Kriegers Reise
- Seewölfe
- Der Wanderer
- Die Seelen der Ahnen
- Widerhall
NASTRANDIR aus Norddeutschland existieren erst seit knapp zwei Jahren und führen uns - laut Presseinfo - in die Zeit der Wikinger zurück, also dorthin, wo es noch richtige Männer gab. Das Bandbild gibt allerdings den ersten Dämpfer, denn diese Wikinger sehen eher nach H&M aus als nach blutigen Schlachten. Aber gut, es kann nicht jede Band ihre Kostüme im "Herr der Ringe"-Shop bestellen, von daher erspare ich mir jeden weiteren Kommentar über die Optik und widme mich lieber dem Debütalbum "Zwischen Horizonten".
Die Reise beginnt mit Regenprasseln und Donnergrummeln, dann setzt irgendwann endlich die Musik ein. Bis man ans Ziel der insgesamt acht Stücke kommt, trifft man auf dem Weg allerhand musikalische Elemente: heroische Melodien, krachende Gitarren, akkustische Einlagen und epische Chöre. Klingt gut? Ist es leider nicht. Was NASTRANDIR in den 45 Minuten Spielzeit fabrizieren ist so konfus, dass man es mit Worten fast gar nicht beschreiben kann. Der Gesang wechselt zwischen klaren Parts und Gegrunze, was an sich keine schlechte Sache ist, doch die Umsetzung lässt hier zu wünschen übrig. Die Gitarren sind zwar laut und krachen, das allerdings so schief, dass ein Besuch beim Zahnarzt noch einigen Liedern schmerzfreier scheint als das Album zu Ende zu hören. Die akustischen Parts sind wahrscheinlich die netteste Idee auf "Zwischen Horizonten", wirken aber leider sehr häufig etwas deplatziert und hilflos. Auch die Texte stolpern blind von einem Klischee ins nächste. So endet 'Seewölfe' nach einem sogar vielversprechenden Anfang in lahmen Lalala-Chören und gerade als man denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden, setzt 'Die Seelen der Ahnen' mit den Zeilen "Oh, oh Odin" nochmal einen drauf. Pathos pur also, aber leider von der unfreiwillig komischen Sorte.
"Zwischen den Horizonten" ist das perfekte Beispiel für die Veröffentlichung einer Band, die noch in der Entwicklungsphase ist. Man tritt stur in die Fußstapfen anderer, kann diese aber nicht ausfüllen und bei weiten nicht an Bands wie METSATÖLL oder TURISAS heranreichen. NASTRANDIR hätten jedenfalls gut daran getan, noch etwas Zeit im Übungskeller zu verbringen, dann wäre allen viel erspart geblieben.
Anspieltipps: Der Wanderer, Die letzte Schlacht - Das Morgenrot
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel