MUCC - Shion
Mehr über Mucc
- Genre:
- Rock/Metal
- Label:
- Universal
- Release:
- 04.07.2008
- Suion
- Fukuro No Yurikago
- Nuritsubusunara Enji
- Fuzz
- Game
- Flight
- Anjelier
- Chiisana Mado
- Semishigure
- Shion
- Sorawasure
- Shiva
- Libra
In den letzten Jahren schaffen immer mehr asiatische Bands den Durchbruch auf europäischem Gebiet und überraschen mit ihren für unsere Ohren teils ungewöhnlichen Kompositionen. Auch "Shion", das neue Album der Combo MUCC schafft dieses Kunststück, und das, obwohl das Quartett nun bereits sein achtes Studioalbum veröffentlicht, gerade mal ein Jahr nach dem letzten Longplayer. Fans wird es freuen, und tatsächlich überzeugt der Silberling auf ganzer Linie und setzt neue Maßstäbe im Rock- und Crossover-Bereich.
Langweilig wird es in den insgesamt 13 Tracks der Scheibe sicherlich nicht, denn MUCC verweben gekonnt die verschiedensten Stilrichtungen der härteren Musikszene. Nachdem instrumentalen Opener 'Suion' rockt 'Fukuro No Yurikago' so richtig gut los, und auch andere Lieder wie zum Beispiel der Titeltrack befahren die Metal-lastige Schiene. Doch hier gibt es gewiss noch mehr zu entdecken als knackige Riffs und krachende Drums. So kommt in 'Fuzz' zum Beispiel eine Mundharmonika zum Einsatz, was den Seventies-Flair des poppigen Stücks noch mehr hervorhebt. Eine super Nummer, die manchen Kinogängern vielleicht aus dem Monster-Film "Cloverfield" bekannt vorkommen wird. Mehr Discobeats gibt es im mitreißenden 'Anjelier' zu finden, das nicht nur ins Ohr sondern vor allem auch in die Füße geht. 'Nuritsubusunara Enji' zieht wieder härtere Saiten auf, während der Drama-Faktor von 'Sorawasure' durch Streicher noch erhöht wird. Eine obligatorische Ballade ist natürlich auch vorhanden, heißt 'Chiisana Mado' und sorgt tatsächlich für Gänsehaut am Schienenbein. Lediglich 'Shiva' überschreitet die Kitsch-Grenze um einige Meilen und entpuppt sich daher als schwächster Track des ansonsten starken Albums.
Positiv hervorheben sollte man auch die Vocals, denn Sänger Tatsurou überzeugt in wirklich allen Lagen. Gekonnt meistert er Kreischen, Singen und Schmachten und schafft es jedes Mal, die Emotionen direkt auf den Hörer zu übertragen. Auch wenn seine Stimme wahrscheinlich für unsere europäischen Ohren die angenehmste ist was die Welle an Asiaten-Bands angeht, so verliert sie dennoch die die Exotik, die fernöstliche Gruppen so gerne mit sich bringen.
Auf "Shion" stimmt so ziemlich alles (mit Ausnahme des bereits erwähnten Durchhängers), eingängige und doch anspruchsvolle Kompositionen gepaart mit angenehmem Gesang und einer ordentlichen Portion Spielfreude. Freunde des Genres werden um diese Platte eh nicht herumkommen, aber auch für Neueinsteiger bietet das neue MUCC-Werk das perfekte Sprungbrett, um in die Welt des japanischen Rocks einzutauchen. Ein kleines Meisterwerk, das Lust auf mehr macht und den Hörer in gespannter Erwartung darauf zurücklässt, was MUCC den wohl als nächstes anstellen werden.
Anspieltipps: Anjelier, Fuzz, Fukuro No Yurikago, Chiisana Mado
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel