MORS SILENS - Infernal Legacy
Mehr über Mors Silens
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 09.05.2025
- End Of Eternity
- Alastor
- Scorn
- Scarlet River
- Chronicles Of Devastation
- The Room
- Nine Circles Of Hell
- Rise Of The Dark One
- Infernal Legacy
- Obscurity Of Oblivion
Starker Melodic Death, lahme Keyboards.
Seit ziemlich genau 20 Jahren sind die Herren von MORS SILENS bereits aktiv, so richtig durchgestartet ist die Band allerdings mit dem 2016er Debüt "Call Of The Nether Realm", welches auch eine deutliche Steigerung des Arbeitstempos zur Folge hatte. Seither haben die Ungarn noch zwei weitere Scheiben veröffentlicht, sich aber dennoch nicht so recht in der internationalen melodic-Death-Szene festsetzen können. Die Gründe hierfür zeigt der nunmehr vierte Release im Bunde dann auch klar auf: Die Band bemüht sich, ihren Songs einen recht finsteren Anstrich zu verpassen, was per se auch völlig in ordnung geht. Allerdings ist der Einsatz der Keyboards hier erneut so kitschig gewählt, dass die vielen überzeugenden Ansätze manchmal auch wieder ertränkt werden, weil die Tasten irgendwie gar nicht in den Stockholm/Göteborg-Mix hineinpassen wollen, den das Quintett sich auf die Fahne geschrieben hat.
Spart man beispielsweise mal die genannte Rahmenuntermalung aus und generiert in einer Nummer wie 'Scorn' recht puristischen melodischen Death Metal, dürften sich Freunde von DISMEMBER und Konsorten sofort begeistert umschauen, denn hier sind die Hausaufgaben mit Bravour erledigt. Aber leider bleibt es auch auf "Infernal Legacy" bei einigen Einzelfällen, während der größte Teil des Materials lieber künstlich aufgefettet wird.
Exakt an diesem Punkt ist es dann auch bedauerlich, dass die mehr als ordentlichen Basics hier ein ums andere Mal zerstört werden, die Jungs ihren Songs irgendetwas Mystisches aufbürden wollen, das in der Realität jedoch nicht diesen Effekt erzielt, und nicht einfach die Rohfassungen beibehalten, die wirklich Spaß machen könnten. Stücke wie 'Scarlet River' oder 'Nine Circles Of Hell' haben nämlich reichlich Potenzial, aber eben auch nur in der klassischen Todesblei-Instrumentierung. Das schmückende Beiwerk ist indes lästig und anstrengend und nimmt einer eigentlich sehr guten Scheibe viel von ihrer eigentlichen Substanz.
Letzten Endes könnte "Infernal Legacy" viel mehr sein, viel mehr Dynamik ausstrahlen und auch viel dreckiger kicken. In der finalen Fassung wird die Euphorie ob der genannten Aspekte jedoch gebremst. Schade eigentlich, denn irgendwann sollte auch MORS SILENS mal den endgültigen Durchbruch schaffen!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes