MORS PRINCIPIUM EST - Darkness Invisible
Mehr über Mors Principium Est
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Reigning Phoenix Music
- Release:
- 26.09.2025
- Of Death
- Venator
- Monuments
- Tenebrae Latebra
- Summoning The Dark
- Beyond The Horizon
- The Rivers Of Avernus
- In Sleep There Is Peace
- An Aria Of The Damned
- All Life Is Evil
- Makso Mitä Makso
Gewohnte Klasse im episch-hymnischen Melodic-Death-Sektor.
Die Finnen MORS PRINCIPIUM EST sind zwar in Sachen Melodic Death Metal ein Nachzügler, immerhin war die erste große Welle des Genres bei Bandgründung im Jahr 1999 bereits über die Welt geschwappt, doch dafür ist das Quinett den eher traditionellen Göteborg-Tönen konsequent treu geblieben, während zahlreiche Mitstreiter auf moderneren und massenkompatibleren Pfaden wandelten. Zuletzt kam der konstant arbeitende kreative Motor der Band allerdings etwas ins Stottern, denn seit dem letzten regulären Langspieler "Seven" sind bereits fünf Jahre ins Land gezogen, wobei die Wartezeit für Fans zumindest mit ein paar Neueinspielungen von Songs des Frühwerks mit dem Silberling "Liberate The Unborn Inhumanity" verkürzt wurde. Nun gibt es mit "Darkness Invisible" aber wieder gänzlich neues Futter, das wir nun genauer unter die Lupe nehmen wollen.
Musikalisch bewundere ich dabei MORS PRINCIPIUM EST schon immer, sitzt die Band doch gekonnt zwischen all den diversen Kollegen, die das Genre geprägt haben. Die recht präsenten Keyboards lassen immer wieder einmal an CHILDREN OF BODOM denken, eine folkige ENSIFERUM-Note ist ebenfalls hin und wieder zu vernehmen, während ansonsten eigentlich der melancholisch geprägte Sound von DARK TRANQUILLITY den Kern des Sounds darstellt. Obendrein gehen Ville Viljanen und seine Kollegen auch gerne einmal recht extrem zu Werke, sodass auch Black-Metal-Gefilde nie weit entfernt sind, wobei man sich auf die melodisch-epischen Vertreter dieser Spielart als Referenz besinnt.
Zusammengesetzt aus diesen Zutaten, ist dann auch der Opener 'Of Death' direkt ein wunderbarer Kracher, dessen epische Gitarrenleads das primäre Zugpferd stellen, auf dessen Sattel sich Hörer und Hörerinnen durch einen durchaus proggigen Longtrack bewegen können, der von einem epischen Refrain garniert wird. Doch vertut euch nicht, zwischen Epik und hymnischen Zügen können die Finnen auch mit technischer Akrobatik glänzen und liefern damit schon zu Beginn all das, was man sich von einem starken Melodic-Death-Release nur wünschen kann.
'Venator' ist nach diesem Epos dann schon fast überraschend simpel ausgefallen und gibt uns mit recht geradlinigen Riffs ordentlich einen auf die Nase, bevor 'Monuments' seinem Namen alle Ehre macht. Mit extakt sechs Minuten, symphonisch angehauchter Chor-Keyboard-Untermalung und fantastischen Melodiebögen ist der Song aber auch wirklich ein wahrhaftes Monument, das einen nicht nur auf eine wilde Achterbahnfahrt durch sämtliche Emotionen mitnimmt, sondern sich auch sofort im Gedächtnis als absoluter Höhepunkt dieser Scheibe festbeißt. Vielleicht hätte der Fünfer den Song besser sogar am Ende der Spielzeit platziert, denn nach diesem Höhenflug kann eigentlich alles andere nur einen Spannungseinbruch verursachen.
Immerhin gibt einem das Zwischenspiel 'Tenebrae Latebra' mit orchestralen Tönen eine kurze Verschnaufpause nach dem epochalen Diamanten der Scheibe, bevor 'Summoning The Dark' und 'Beyond The Horizon' mit toller Gitarrenarbeit und wunderbaren Melodien dort weitermachen, wo der Opener 'Of Death' aufgehört hat. Das Niveau bleibt dabei hoch, trotzdem ist es erst 'In Sleep There Is Peace', das mich dank herrlich neoklassisch angehauchter Gitarrenleads wieder so richtig aufhorchen lässt. Die Nummer verknüpft CHILDREN OF BODOM mit herrlich hymnischen Untertönen und mausert sich neben der Eröffnungsnummer und 'Monuments' zu meinem dritten Liebling auf einem Album, das aber auch abseits dieser strahlenden Glanzlichter ohne Füllmaterial auskommt.
Schlecht ist nämlich definitiv kein einziger Song auf "Darkness Invisible", weshalb man sich am Ende auch nur wieder einmal vor MORS PRINCIPIUM EST verneigen kann, denn ein solches Qualitätsniveau praktisch über die gesamte Karriere hinweg zu halten, ist schon eine einmalige Leistung. Ja, abseits vom kompakten 'In Sleep There Is Peace' liegt die Stärke des Quinetts weiter eher in ausladend-proggigen Tönen, weshalb die Finnen wohl auch weiter hinter Hit-Maschinen wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY in der öffentlichen Meinungen anstehen werden. Mögt ihr euren Melodic Death Metal aber verspielter und epischer, dann bleibt MORS PRINCIPIUM EST weiterhin die richige Anlaufstelle für euch.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs