MORGUL - Sketch Of Supposed Murderer
Mehr über Morgul
- Genre:
- Dark Metal
- Violent Perfect Illusions
- The Dog And The Master
- Dead For A While
- Machine
- Of Murder And Misfortune
- Truth, Liars And Dead Flesh
- Stealth
- Once Again
- She
Auf MORGULs neuestem Album mit dem stachelzungigen Cover, "Sketch Of Supposed Murderer", beweist Jack D. Ripper (der Mann, der hinter allem steckt) ein beispielhaftes Gespür für die richtige Mischung aus Wahnsinn, Brutalität, aber auch Dynamik und Melodik, die es braucht, um eine gelungene Dark Metal Scheibe zu produzieren. Düstere orchestrale Keyboards vermischen sich mit sowohl im Riffing als auch im melodiösen Zwischenspiel überzeugenden Gitarren, eine stetig wiederkehrende Geige gibt sich die Ehre, Black Metal Kreischen wechselt sich ab mit heisererem eindringlichen Flüstergesang. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Mr. Ripper sämtliche Instrumente und Gesangslinien alleine eingespielt bzw. eingesungen hat.
"Violent Perfect Illusions", der durch Schweinegrunzen eingeleitete Anfangstitel, überzeugt auch gleich durch den beherrschenden Einsatz der bereits erwähnten orchestralen Keyboard-Elemente, verziert mit markanten Metal-Riffs und tückisch hervorgebrachten Vocals. Das anschließende "The Dog And The Master" erinnert aufgrund mancher Gesangspassagen leicht an MARILYN MANSON und steht seinem Vorgänger in punkto Direktheit in nichts nach. "Machine", mein persönliches Lieblingsstück des Albums, lässt sofort zu Beginn durch den Einsatz einer wunderschön wehmütigen Violine Freude aufkommen, welche durch ein folgendes, nicht minder schönes Gitarrenintermezzo, von sanften Chorsamples unterlegt, noch gesteigert wird - ein anmutiger Kontrast zu den ansonsten schleppenden Sangesparts von Ripper. Theatralisch gibt sich "Of Murder And Misfortune": Double-Bass-Geknüppel der (leider) etwas billigeren Art geht einher mit dramatisch vorgetragenen Lyrics, die durch die Begleitung einer sinnlichen Geige noch mehr an Ausdruck gewinnen. "Truth, Liars And Dead Flesh", von Klavierklängen gerahmt, bietet durch erneute Verwebung von Aggressivität und Harmonik ein ansprechendes Hörereignis - das irre Lachen, das sich hier mit dem Gesang abwechselt, ist noch ein zusätzliches Tüpfelchen auf dem i des MORGULschen Wahnsinns. Orchestrale apokalyptische Züge machen schließlich auch "Stealth" zu einem Song, welchen man sich unbedingt zu Gemüte führen sollte. Abschusskandidaten der Platte sind das zu tief in den Brei des künstlichen BM-Getrommels abgleitende "Dead For A While", "Once Again", da dieses Stück ewig braucht, um mal in die (auch nicht grade aufregenden) Gänge zu kommen und die KISS-Coverversion "She" - was man sich hierbei gedacht hat, wird mir wohl ein Rätsel bleiben, jedenfalls ist der plötzliche Umschwung in rockige Gefilde doch sehr irritierend und schlichtweg unpassend.
Trotz der drei kleinen Fehltritte in der Songauswahl ist "Sketch Of Supposed Murderer" eine absolut geglückte CD, die ich mittlerweile sicherlich schmerzvoll missen würde, müsste ich sie wieder hergeben. Allen Liebhabern morbider Klänge wärmstens zu empfehlen.
Anspieltips: Violent Perfect Illusions; Machine; Truth, Liars And Dead Flesh; Stealth
- Redakteur:
- Kathy Schütte