MORGAIN - Abandoned In The Forest Of Weariness
Mehr über Morgain
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Metal Age Productions/Twilight Vertrieb
- ...And Reality Hurts
- Following The Shadow
- So Lonely
- World Is Buried
- Dying
- Last Breath
- Vampirian Blues
- The Seducer
'Hypnotic Doom Gothic Metal' from Slovakia, so kündigen sich MORGAIN mit ihrem vierten Longplayer "Abandoned In The Forest Of Weariness" an. Interessante Wortschöpfung, aber irgendwie auch passend für das bei aller Melodie doch reichlich düstere und traurige Material. Bandgründer, Gitarrist und Sänger Richard Zajac, der auch kein Geheimnis daraus macht, dass er gleichzeitig auch noch einen Drumcomputer programmiert statt sich mit einem Schlagwerker aus Fleisch und Blut herumzuärgern, hat seit 1995 bereits einige Wechsel im Line-up zu verzeichnen gehabt.
Für die aktuelle Scheibe hat er nun anscheinend erstmals auch eine Sängerin engagiert und dazu gleich noch ein Akkordeon und eine Mundharmonika. Damit werden die meisten wohl eher volkstümliche Musik verbinden statt Gothic oder Doom Metal, und ganz falsch ist das auch im Fall von MORGAIN nicht. Bei den acht Songs fallen einem schon gelegentlich Melodien auf, die auf heimische Folkeinflüsse schließen lassen. Ansonsten werden die Songs von dem merkwürdig monotonen, rauen und düsteren Gesang von Richard und den Keyboards geprägt und verströmen wirklich eine gewisse hypnotische Atmosphäre. Besonders heavy klingen hier eigentlich nur die zweieinhalb Riffs, mit denen sich Richard und/oder der zweite Gitarrist Jony Stefanik über die Runden retten. Wer von beiden die Harmonien spielt, ist nicht bekannt, auf jeden Fall sind diese meist gelungen und immer songdienlich in das Material eingebaut. Der Drumcomputer knallt recht ordentlich und dass der Sound dadurch gelegentlich eine leichte EBM-Schlagseite erhält, passt ausnahmslos gut zur Musik.
Der weibliche Gesang ist für die Songs sicherlich notwendig, es hätte allerdings nicht schaden können, wenn dieser ein wenig kompetenter ausgefallen wäre. Auch Richard ist nicht unbedingt ein großer Künstler am Mikro, macht das aber durch seine interessante, dunkle Stimmlage allemal wieder wett. Am Sound gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln.
Eine interessante Veröffentlichung aus einem Land, das wohl nicht unbedingt für eine Vielzahl an Metalbands bekannt sein dürfte. Gothic-Rock- und Metalfans sollten hier ruhig einmal ein Ohr riskieren. Doom Metal vermag ich hier wenig zu erkennen.
Anspieltipps: ...And Reality Hurts, So Lonely, Dying
- Redakteur:
- Klaus Coltrane