MOORE, VINNIE - Soul Shifter
Mehr über Moore, Vinnie
- Genre:
- Rock / Blues / Instrumental
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mind's Eye Music
- Release:
- 21.02.2020
- Funk Bone Jam
- Same Sun Shines
- Kung Fu Grip
- Mystified
- Brother Carlos
- Gainesville Station
- Soul Rider
- Mirage
- Heard You Were Gone
- Across The Ages
Feines Instrumental-Ablum, dem die großen Hits fehlen.
Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht! Mir jedenfalls kommt es so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich an dieser Stelle das achte Soloalbum "Aerial Vision" des Gitarren-Virtuosen VINNIE MOORE besprechen dufte. Tatsächlich hat die Scheibe aber schon wieder beinahe fünf Jahre auf dem Buckel, weswegen es auch nicht verwundert, dass der US-Amerikaner mit "Soul Shifter" trotz andauernder Tour-Verpflichtungen mit den britischen Hard-Rock-Legenden UFO bereits den Nachfolger an den Start gebracht hat. Unterstützt wird der Maestro dabei erneut von einer ganzen Riege von Gastmusikern, wobei DREAM THEATER-Keyboarder Jordan Rudess, der dem klassischen Rock'n'Roll-Track 'Gainsville Station' ein geniales Piano-Solo spendierte, hierzulande noch am meisten Bekanntheit genießen dürfte.
Doch los geht es mit dem passend betitelten 'Funk Bone Jam' erst einmal locker und ungezwungen, wobei Mr. Moore schon hier zu Höchstform aufläuft und mit seiner unwiderstehlichen Fingerakkrobatik die großen Akzente setzt. Dennoch ist der Opener eher etwas für Gitarren-Enthusiasten, denn die große Hookline, die sich auch im Langzeitgedächtnis einnistet, sucht man hier noch vergebens. Da präsentiert sich 'Same Sun Shines' schon deutlich eingänger und lässt mit seiner Melodieführung ganz klar an JOE SATRIANI denken. Gleiches gilt nicht minder für das folgende 'Kung Fu Grip', bei dem der Amerikaner über funkigen Grooves eher mit wilden Sound-Experimenten glänzt. Durchaus interessant beim ersten Hören, doch ähnlich wie beim eröffnenden 'Funk Bone Jam' bleibt auch hier wieder wenig beim Hörer hängen.
Danach ist aber erst einmal Schluss mit verrückten Experimenten und Moore verlegt sich in der Folge zumeist auf getragene Blues-Balladen, bei denen der US-Amerikaner vor allem mit seinem Händchen für feine Gitarren-Leads glänzen kann. Hier fehlt mir phasenweise dann auch ein bisschen der Biss und großteils plätschern die Kompositionen etwas belanglos am Hörer vorbei, bis schlussendlich 'Heard You Were Gone' mit einer wunderbaren Hookline nochmal groß auftrumpft und einen Volltreffer landet. Angesichts der vielen seichteren Tracks freut man sich umso mehr über das geniale 'Gainsville Station', bei dem nicht nur wie eingangs erwähnt Rudess eine Meisterleistung abliefert, sondern das auch den Hauptakteur dieser Scheibe noch einmal in vollem Glanz präsentiert.
Unter dem Strich sieht mein Fazit für "Soul Shifter" dann dem für "Aerial Visions" recht ähnlich. Für Gitarristen gehört diese Scheibe ganz klar zum Pflichtprogramm, denn bei Mr. Moore kann sich jeder noch ein paar Kniffe und Tricks abschauen. Die "normalen" Musikkonsumenten werden aber auch mit dem neunten Langeisen wahrscheinlich wenig anfangen können, dazu fehlt dem Material einfach das letzte Quäntchen Eingängigkeit, das beispielsweise ein Joe Satriani immer wieder aus dem Ärmel zaubern kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs