MOLDERA - Colonize
Mehr über MoldEra
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Octopus Rising / Argonauta Records
- Release:
- 06.06.2025
- Full Machete
- Falling Through The Ashes
- The Dawn
- Electric Brain The Mirror Of Doom
- Third Space Part 1 (Wander)
- Third Space Part 2 (No Return)
Tolle Atmosphäre, unnötig sperrige Songs.
Gefangen in den sperrigen Riffstrukturen, immer wieder bemüht, etwas straighter auszubrechen, aber dann doch wieder zu sehr von der Vielzahl Ideen übermannt - so dürfte es im Kopf der Songschreiber des neuen Albums von MOLDERA zugegangen sein. Die belgische Stoner-Kapelle ist zwar stimmungstechnisch gar nicht so weit von den eigentlichen Urhebern dieses Sounds entfernt, doch die echten Palm Springs-Vibes wollen sich auf "Colonize" einfach nicht so recht durchsetzen, weil die Mixtur aus psychedelischen Elementen, spacigen Ausflügen und vermeintlich straightem Heavy Rock sich gerne mal in sich selbst verliert und auch keinen Ausweg findet, mit etwas mehr Energie wieder auf den Weg zu kommen.
Es ist zwar bemerkenswert, wie schnell es der Band gelingt, die Grundfeste des schmutzigen Dooms zu etablieren, doch je variabler die Truppe zu Werke geht (sic!), desto komplexer gestaltet sich auch das Material und desto größer werden auch die inhaltlichen Hürden, all die vielen Fragmente unter einen Hut zu bekommen. Die epischen Momente im zweiteiligen 'Third Space' zum Beispiel klingen wirklich wunderbar, allerdings baut MOLDERA hier noch so viele verzwickte Details ein, dass sich das Feeling nicht gegen den sperrigen Charakter der Songs durchsetzen kann. Wenn man dann doch mal etwas dreckiger rockt und für einen kurzen Moment das Gefühl erschafft, in die Vollen gehen zu wollen, bremsen sich die Belgier immer wieder selbst aus, weil sie einfach nicht loslassen können. Das schränkt den Hörgenuss von "Colonize" auf Dauer dann doch gehörig ein.
Die Klasse und Substanz, um durchaus in den nennenswerten Stoner-Regionen mitzuspielen, bringt MOLDERA zweifelsohne mit, die sphärischen Versatzstücke lassen ebenfalls immer wieder aufhorchen. Doch solange die Jungs das Material nicht souverän durch die Tür bekommen, hält sich die Begeisterung weiterhin in Grenzen. "Colonize" hat sehr, sehr gute Ansätze, ist aber kompositorisch nicht vollendet - das muss man als Fazit leider stehen lassen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes