MITHRAS - Forever Advancing...Legions
Mehr über Mithras
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Golden Lake
- Forever Advancing...Legions
- Trample Their Works
- Sloping Altars
- Arena Sands
- Amidst The Fallen Arches
- The Green Wanderer Returns
- Wrath Of God
- As The Wind Blows
- Vae Solis
- Dreaming In Splendour
- Tomb Of Kings
- What Lies Beyond
Unglaublich - eine derbe Death Metal-Kapelle aus England! Und dazu noch eine, die Göttergaben wie NILE, MORBID ANGEL und HATE ETERNAL als Inspirationsquellen angibt.
Das hört man auch schon bei den ersten Tönen des Openers "Trample Their Works" sehr deutlich - wer für diese Brachialität und diesen Sound Pate stand, ist unverkennbar.
Frecherweise behaupten die Insulaner auch noch, sie wären viel progressiver als die o.g. Combos, was ich aber nicht wirklich nachvollziehen kann. Sicher, das technische Niveau von MITHRAS ist wahrlich nicht von schlechten Eltern, was allerdings auch zu erwarten war, wenn man sich in diesen stilistischen Fahrtwassern bewegt. Insbesondere an der Sechssaitigen wird teilweise gefrickelt ohne Ende, und auch das Drumming ist exzellent. Aber an die Klasse von MORBID ANGEL und Co. reicht das Material von MITHRAS nicht einmal im Traum heran, was keineswegs heißen soll, dass es schlecht wäre.
Mir persönlich erscheint "Forever Advancing...Legions" teilweise noch ein wenig zu unorientiert und zu ungestüm, es hat oftmals den Anschein, als würden die Jungs Hochgeschwindigkeitsgeknüppel immer dann einsetzen, wenn ihnen die Ideen im Bereich Songwriting ausgehen. Im Gegenzug dazu gibt es mit dem ruhigen Zwischenteil bei "Arena Sands" auch etliche positive Momente, in denen sich MITHRAS auch deutlich von NILE und Konsorten unterscheiden. Besonders gut weiß zu gefallen, dass als Hintergrund der Platte nicht erneut die Ägyptologie steht, vielmehr beschäftigen sich die Briten mit diversen Fantasy-Themen oder Gladiatoren, auch Anklänge aus der Südamerikanischen Ecke (Inkas/Azteken/Mayas) sind zu vernehmen.
Einige rein instrumentale Zwischenstücke lockern das doch recht schnelle und brutale Gesamtgeschehen gut auf, jedoch klingt das verwendete Keyboard ein bisschen zu billig für meinen Geschmack.
Nicht nur in Sachen Geknüppel agiert das Quartett versiert und abgebrüht, sondern auch bei den langsameren Parts, welche sich vermehrt in die Songs einschleichen. Gerade Stücke wie "Wrath Of God" wissen aufgrund ihres etwas gedrosselten Grundtempos zu überzeugen und erinnern streckenweise dann an schleppende Glanztaten diverser Florida-Death-Götter. Insgesamt würde ich mir allerdings ein wenig mehr Abwechslung wünschen, zumindest was das Tempo betrifft - MITHRAS zeigen schließlich, dass sie auch in den langsameren Regionen - besonders rein instrumental - verdammt gut rüberkommen.
Wer sich also eine Mischung aus frühen NILE und MORBID ANGEL zu "Domination"-Zeiten gut vorstellen kann und dem nicht abgeneigt gegenübersteht - reinhören!
Von MITHRAS wird in dieser Form sicherlich noch etwas zu hören sein, zumal der extreme und technische Death Metal momentan glücklicherweise auch wieder im Aufwind ist. Gute Scheibe!
Anspieltipps: Trample Their Works, Wrath Of God, Tomb Of Kings
- Redakteur:
- Rouven Dorn