MINOTAURI - II
Mehr über Minotauri
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Firedoom / Firebox
- Hammer Of Doom
- Kill To Live
- War
- Storms Of The World
- Under The Cross
- Doom On Ice
- Misery
- Satan In Man (Bonustrack)
- Sex Messiah (Bonustrack)
- Black (Magic) Triangle (Bonustrack)
Dass in Finnland mächtig gedoomt wird, ist nichts Neues mehr, und auch MINOTAURI um Sänger und Gitarrist Ari Honkonen ist in der Szene kein unbeschriebenes Blatt mehr. Immerhin ist die Truppe um den von MORNINGSTAR bekannten Frontmann schon seit 1995 unterwegs. Honkonen, der außerdem noch bei HEATHEN HOOF, PERKELE und THE HARD DEVILS aktiv ist bzw. war, zeigt hier, dass er eine immense Vorliebe für die Doomklänge der Siebziger und Achtziger hat.
Dabei ist das Schaffen von MINOTAURI erdig und ursprünglich, nicht theatralisch und gekünstelt, aber irgendwie trotzdem episch, ohne dabei den knochentrockenen, schwer rockenden Groove zu verlieren. Das eine oder andere wuchtige Riff geht mal ein Stück weit gen CELTIC FROST, doch ansonsten klingen für mich vor allem SABBATH, SAINT VITUS, PENTAGRAM und in den epischen, choralen Passagen sogar BATHORY an, wobei MINOTAURI gerade wegen Honkonens eigenwilligen, klaren und tiefen Gesangs schon irgendwie was Besonderes sind, auch wenn hier in Sachen Duktus und Phrasierung Quorthon sicherlich auch seinen Einfluss hinterlassen haben dürfte.
Auch kompositorisch hat das Suomi-Trio definitiv ganze Arbeit. Vom programmatisch betitelten und von VITUS beeinflussten Opener 'Hammer Of Doom' an, reihen sich etliche Stücke aneinander, die wirklich sofort ins Ohr gehen, mit prägnanten Refrains glänzen und trotz der rundum doomigen Ausrichtung kein bisschen zu ausufernd oder perseverativ geraten sind. Genauso tief gräbt sich auch 'Under The Cross' mit seinem gigantischen Refrain, dem tollen Gitarrensolo und den finsteren Chören ins Gehirn. 'Doom On Ice' lässt schon im Titel mitschwingen, dass hier die BATHORY-Einflüsse recht dominant sein könnten, und so ist es dann auch: gerade die Gitarren, die Arrangements und die Hooklines erinnern schon etwas stärker an Quorthons Werk als das übrige Material, was sich dann aber auch in den cleanen Gitarren fortsetzt, die am Anfang von 'Misery' durch den Regen klingen.
Als Bonus enthält das Album die Songs der 'Satan In Man'-7"-EP und MINOTAURIs Beitrag zur Split-EP mit REVEREND BIZARRE, so dass auch zu spät gekommene Raritäten-Sammler einen weiteren Anreiz zum Kauf geboten bekommen. Doch schon das neue Material alleine ist wirklich super geworden, und die Jungs hätten damit eine aussichtsreiche Bewerbung um den in Kürze verwaisenden Suomi-Doom-Thron REVEREND BIZARREs abgegeben. Zu dumm, dass sich auch MINOTAURI bereits wieder aufgelöst haben.
Anspielttipps: Hammer Of Doom, Under The Cross, Doom On Ice
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle