MENTAL CAPTIVITY - Perspective Of Reality
Mehr über Mental Captivity
- Genre:
- Heavy Rock / Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Shade Into Grey
- Perspective Of Reality
- Mental Captivity
- Tomorrow
- March Of Time
- The Swamp
- Le Horla
In letzter Zeit schleichen sich immer mehr Metal-CDs aus Holland in meine Sammlung. Auch MENTAL CAPTIVITY kommen aus dem Reich der Tulpen, des Käses und des schlechten Fußballs.
Jedoch haben sie bisher nicht wirklich für Aufsehen gesorgt, wenn man bedenkt, dass die Heavy-Metal-Band mit "Perspective Of Reality" die erste Demo-CD veröffentlicht und die Truppe gerade mal fünf Jährchen auf dem Buckel hat.
Wie bei Demos öfters üblich, haben wir es hier mit einem Longplayer zu tun, der seinem Namen nicht gerecht wird. Gerade mal sieben mehr oder weniger kurze Stückchen bieten unsere Nachbarn auf. Da die CD bereits zwei Jahre alt ist, wird die Band mit Sicherheit heute ein wenig kritischer über das Werk denken, denn die Schwächen der CD werden keinem Metalhead verborgen bleiben.
Kommen wir aber zunächst zu den nicht wenigen positiven Aspekten des Rundlings. Für eine melodiös ausgerichtete Heavy-Rock/Metal-Band sind besonders die Gitarren sehr verspielt und kommen ungewöhnlich oft als Melodieträger des Songs vor. Wobei wir hier allerdings auch von einer Abwertung durch den Sänger sprechen müssen, denn der quält sich im wahrsten Sinne des Wortes zu oft (das auch noch mit leichtem Akzent) durch die Songs und wird erst nach mehreren Hördurchgängen erträglich. Respekt allerdings an die Songwriter: Die Lieder sind ausgesprochen frisch, haben einen 80er-Jahre-Touch und besitzen ein cooles Feeling. Die Band sieht sich selbst melancholisch ausgerichtet, das kann man teilweise unterschreiben, obwohl meist nur die Gitarrenmelodien daran Schuld haben. Auch die Produktion lässt überhaupt keine Form der Kritik zu; neben den Gesangsschwächen ist mir aber ein echter Ausfall ein Dorn im Auge: Bei 'Le Horla' hat mein einfach nur das Gefühl, dass die Atmosphäre der CD gen Ende richtig zerstört wird und man nur balladeske Momente auf die Scheibe packt, um auch diese drauf zu haben.
Bleibt im Endeffekt ein nettes Teil, das eine Band vorstellt, die allerdings besonders gesangstechnisch noch einige Arbeit vor sich hat.
Anspieltipps: Tomorrow, The Swamp
- Redakteur:
- Christian Hubert