MARTYRDOOM - Grievous Psychosis
Mehr über Martyrdoom
- Genre:
- Death Metal / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Memento Mori
- Release:
- 24.04.2017
- Betrayed Trust
- Blood Incarnations
- Oldschool Death
- Lucifer Rise
- Drowned In Void
- Face Without A Person
- Psychosis
- Corpsefuck
Dreckig sollst du sein, mein werter Herr Doom!
MARTYRDOOM gehört nicht zu jener Kategorie Death-Metal-Combos, die ihr potenzielles Publikum sofort im Sturm nehmen und mit erhöhter Durchschlagskraft und raubeiniger Aggression die wichtigsten Argumente zusammenfassen. Die Truppe aus Polen geht lieber den etwas komplizierteren Weg und präsentiert mit "Grievous Psychosis" eine Platte, die ihrem Titel in manchen Phasen tatsächlich genügend Nährboden gibt. Denn die musikalischen Motive sind phasenweise ein wenig verworren, und insbesondere bei den gelegentlichen Tempoverschärfungen geht es bei den Osteuropäern doch etwas holprig zur Sache, vielleicht auch weil sie ihre eigentliche Spielwiese in diesen Augenblicken zu deutlich verlassen.
Denn in den langsamen Passagen von "Grievous Psychosis" kann die Band durchaus demonstrieren, dass sie auch in Sachen Songwriting vom Fach ist und mit sphärischen Elementen ebenso gut umgehen kann wie mir rauen, gemeinen Riff-Attacken in der Slow-Motion-Variante. 'Bloody Incarnations' und das abschließende 'Corpsefuck' dienen als Leitlinie für die möglichen Qualitäten von MARTYRDOOM, 'Drowned In Void' wiederum prangt in der Mitte des Albums als überragendes Highlight. Doch hin und wieder ist der Pfad der Tugenden für die Polen nicht erreichbar, so dass sie sich in kurzen Death-Metal-Blasts austoben, ein paar Thrash-Gitarren anpeilen und auch mal die radikale Bleifuß-Variante erproben. Und es sind eben diese Phasen, die auf "Grievous Psychosis" nicht ganz so glänzend herausstechen, weil die Breaks nicht punktgenau sitzen.
MARTYRDOOM stellt schon im Bandnamen klar, welche Stärken man mitbringt und womit man sich international durchsetzen möchte. Und als Death/Doom-Kapelle ist die Band absolut auf Stand. Dass ihre neue Scheibe mit einigen Unwegsamkeiten versehen wurde, darf nicht vergessen werden, hat langfristig aber keine Bremswirkung. "Grievous Psychosis" ist ein gutes Debüt einer grundsätzlich recht interessanten Truppe.
Anspieltipps: Corpsefuck, Drowned In Void
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes