MANDRAGORA SCREAM - Madhouse
Mehr über Mandragora Scream
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Lunatic Asylum Records
- Vlad
- Dark Lantern
- Redeemer
- Frail Midnight
- Blight Thrills
- Frozen Space
- Haunted Heart
- Silences
- Omen Reveries
- Ghost Of Swan
- Lifeless Haze
- Nightfall
MANDRAGORA SCREAM standen in ihrer Karriere schon mehrfach vorm endgültigen Durchbruch, haben es aber bislang nicht schaffen können, den letzten, entscheidenden Schritt in diese Richtung zu tätigen. Stattdessen musste die Band einige herbe Rückschläge einstecken, die sie schließlich zur neuen Labelheimat, der Underground-Firma Lunatic Asylum Records brachten.
Aufgeben kam aber für die talentierten Italiener keinesfalls in Frage. Stattdessen nahm man sich die nötige Zeit, um die Ideen zum neuen Album "Madhouse" reifen zu lassen und gleichzeitig die kleinen Aussetzer des nicht ganz so überragenden Vorgängers "A Whisper Of Dew" wieder auszugleichen. Dies ist dem Quintett auch zweifellos gelungen, denn "Madhouse" darf man getrost als den bisherigen Karrierehöhepunkt der Italiener bezeichnen, glänzt die Scheibe doch mit einem unheimlichen Variantenreichtum, der von vampiresken Horror-Nummern bis hin zu getragenen Gothic-Epen reicht. Außderm hat sich die Band ein kleines Stück dem Mainstream genähert, was vor allem in den vielen eingängigen Melodien und den überraschend zahlreichen, hitverdächtigen Refrains festzumachen ist. Mehr als die Hälfte der zwölf Stücke kann man bereits nach dem ersten Chorus begleiten, ohne dass dies jetzt negativ ausgelegt werden müsste. Im Gegenteil, MANDRAGORA SCREAM spielen schließlich keine Popmusik, sondern schaffen durch den verstärkten Einsatz von Melodien wohlige Kontraste, die zudem noch von der rauen Stimme der Fronterin gelenkt werden. Zwar steuert die Dame zwischenzeitlich auch mal ein paar elfenhafte Gesangsparts (meist als Intro) bei, doch hauptsächlich bewegt sich die Sängerin ein ganzes Stück weit von den üblichen Gothic-Klischees weg und setzt somit weitere Akzente bei einem eh schon richtig starken Album.
An Anspruch soll es der Platte schließlich auch nicht mangeln. Wie bereits erwähnt, "Madhouse" ist enorm vielschichtig, und so sind die Arrangements bisweilen auch ein wenig vertrackter gestaltet, zumindest außerhalb der Refrains. Dadurch unterscheiden sich MANDRAGORA SCREAM dann auch von derzeit wieder abgefeierten Mainstream-Größen wie EVANESCENCE (dieser Vergleich ist tatsächlich angebracht), indem sie bei gleichsam einprägsamer Musik bessere Ideen und überlegeneres Songwriting präsentieren. Ob es sich kommerziell auszahlt, bleibt indes die Frage, wäre aber nach der jahrelangen Durststrecke längst verdient - zumal "Madhouse", auch das schrieb ich bereits, das bis dato beste Werk dieser italienischen Gothic-Metal-Combo ist. Aus diesem Grund fühle ich mich auch dazu berufen, an den guten Geschmack des Düster-Metal-Publikums zu appelieren und sowohl Band als auch Album anzupreisen. Wenn in dieser Sparte eine Band umfassende Unterstützung verdient hat, dann sind es MANDRAGORA SCREAM.
Anspieltipps: Lifeless Haze, Nightfall, Omen Reveries, Dark Lantern
- Redakteur:
- Björn Backes