MAJESTICA - Above The Sky
Mehr über Majestica
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 07.06.2019
- Above The Sky
- Rising Tide
- The Rat Pack
- Mötley True
- The Way To Redemption
- Night Call Girl
- Future Land
- The Legend
- Father Time
- Alliance Forever
Ein Feuerwerk an Gute-Laune-Kompositionen
Bereits im Jahr 2000 wurde in Schweden die Band REINXEED um den jetzigen SABATON-Gitarrist Tommy Johannson gegründet. Während dieser Zeit brachten es die Nordmänner auf sechs durchaus passable Studioalben. Ganz nach dem Motto "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix" hat man sich nun für einer Umbenennung in MAJESTICA entschieden. Der musikalische Unterschied der beiden Truppen ist jedenfalls nicht so groß, als dass man sich zwingend einer Namensänderung hätte unterziehen müssen, und eine Veränderung im Bandgefüge liegt ebenfalls nicht vor. Da es aber einen nicht zu unterschätzenden Label-Wechsel zum Branchen-Krösus Nuclear Blast gibt, bin ich einfach mal so frei und stelle meine eigene These auf: Sowohl Band als auch Label möchten durch die neue Namenswahl einen Neustart symbolisieren.
Wie dem auch sei, Tommy Johannson beweist abermals, welch großartiger Gitarrist und auch erstaunlich guter Sänger er ist, dessen melodische Stimme wunderbar zu den zehn hier vorgetragenen Kompositionen passt. MAJESTICA brennt auf dem Quasi-Debütalbum "Above The Sky" ein fulminates Feuerwerk an Gute-Laune-Kompositionen ab, befasst sich dabei weder textlich großartig mit SABATONschen Kriegsszenarien, noch kopiert die Truppe den überaus erfolgreich eingeschlagenen Weg der fast schon übermächtigen Kriegsmaschinerie. Ein Großteil der Stücke bewegt sich im Uptempo, ganz in der Tradition von STRATOVARIUS, TWILIGHT FORCE, HELLOWEEN oder GAMMA RAY, verfügt dabei aber über jede Menge Wiedererkennungswert und profitiert von Tommys teilweise wahnwitzigem Gitarrenspiel. Auf prominente Unterstützung aus deutschen Landen in Persona von Uli Kusch (Ex-HELLOWEEN, Ex-GAMMA RAY) möchte ich ebenfalls hinweisen, da dieser erwartungsgemäß einen tadellosen Job hinter der Schießbude abliefert und für zusätzlichen Druck der Kompositionen sorgt.
Der sehr schmale Grat aus gutklassigen, melodischen Power-Metal-Songs und Power Metal, der oftmals in der Endabrechnung, gelinde gesagt, etwas zu fröhlich daherkommt, wird in diesem Genre leider oft schnell überschritten. Schon so manche Galeere, die in diesen feuchtfröhlichen Gewässern umher schipperte, geriet auf ihrer Mission, lebensbejahenden Power Metal unters Volk zu bringen, in bedenkliche Turbulenzen, da das Endresultat oft zu kitschig klang. Auch MAJESTICA begibt sich teilweise wie etwa bei 'Father Time' gefährlich nahe an die verbotenen Gewässer, vermag aber schlussendlich durch genügend Einsatz von Power und kreativem Ideenreichtum glücklicherweise immer wieder geschickt das Ruder herumzureißen.
Wer außerdem solch brillante Songtitel wie etwa 'Mötley True' aus seinem Hut zaubert und einen alles in den Schatten stellenden Album-Hit wie 'Night Call Girl' sein eigen nennt, überzeugt in der Gesamtsumme dann schlussendlich doch auf ganzer Linie. Lange Rede, kurzer Sinn: Fans von melodischem Power Metal dürfen hier bedenkenlos zugreifen und sich dieses wuchtig produzierte Album mitsamt seines wunderschönen Artworks von Chris Rörland (ebenfalls SABATON) bedenkenlos ins heimische Regal hieven.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl