MAHAVATAR - Go With The No!
Mehr über Mahavatar
- Genre:
- Nu Metal/Thrash
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 15.02.2005
- Cult
- By The Numbers
- Raw
- Open Your Minds
- Psychos
- Deep Cobble
- Anger
- The Time Has Come
Als ich die Promo von MAHAVATARs "Go With The No!" bekam, war ich absolut unbedarft und wertfrei, da mir diese Combo mal rein gar nichts sagte. Einige Hördurchläufe später läuten meine Klöten in den verschiedensten Klangfarben und meine Nackenmuskulatur tut gar heftig weh. MAHAVATAR setzt sich vornehmlich aus den beiden Hauptaktricen Lizza Hayson (vox) und Karla Williams (guitars) zusammen, die beim Eintrümmern dieses platten Metalobelisken auf einige Sessionmusiker zurückgriffen. So kann man sämtliche songwriterischen Lorbeeren einzig an die hübschen Oberweiten der beiden Ladys heften. Und diese Lorbeeren sind verdammt heavy und zutiefst metallisch.
"Go With The No!" zu beschreiben, ist nicht gerade leicht. Irgendwie klingt die komplette Scheibe wie aus einem Guss, obwohl sie zahlreiche Varianten des harten Rocks unter einem Dach vereint. Im Promoblatt ist von Weltmusik ('The Time Has Come'), Nu Metal ('By The Numbers'), erdigem Rock ('Psychos') und beinhart groovendem Thrash ('Cult') die Rede. Und keine dieser großspurigen Anpreisungen ist eine Spur zu groß! MAHAVATAR sind wie SOULFLY im Rockbereich, also einen Tick sanfter, agieren aber ebenfalls mit Tribals und Percussians. Die Stimmung auf "Go With The No!" ist dabei superb derb und düster, obwohl nie eine zu heftige Schallgrenze durchbrochen wird. So bleibt die Musik MAHAVATARs gleichzeitig auch für größere Massen konsumierbar, was ihr sicherlich in nächster Zeit einige Tore öffnen wird.
"Go With The No!" beginnt mit einem Paukenschlag! 'Cult' geht auf jeden Fall in meine Liste der besten Lieder 2005 ein, obwohl dieses Jahr zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Reviews gerade mal sechs Tage alt ist. Ein mitreißendes Groovemonster! Wenn hier die Pits dieser Welt nicht implodieren, heiße ich ab sofort Vadder Abraham. Die Strophen zermalmen alles, der Refrain löst sich fast schon alternativ auf. Die Mischung macht´s und die ist von der schmackhaftesten Sorte. Ach ja, Sängerin Lizza singt Gott sei Dank nicht wie eine Ottonormaltrulla, sondern faucht drohend in der Tiefe. Wenn sie "richtig" singt, klingt sie angenehm rauchig, fast schon soulig und kontrastiert so das debile Treiben perfekt.
Unterschwellig atmet "Go With The No!" öfter mal SEPULTURA zu "Roots"-Zeiten ('By The Numbers') und neuere MACHINE HEAD ('Raw'). Das soll jetzt aber nicht heißen, dass einzig Nu- und Thrash-Metal-Vibes vorherrschen. 'Raw' zum Beispiel mutiert im Refrain zu einer alternativen Soundlandschaft, die man so auch von KING'S X in der "Dogman"-Phase serviert bekam. 'Open Your Minds' ist fast schon klassischer Metal, der bedrohlich, hypnotisch und fesselnd durch die Boxen kriecht. Der die Stimmung unaufhaltsam anheizt, bis ein alles erlösender Refrain endlich diese Bannkraft bannt. Erstklassiges Theater!
Jeder Track auf "Go With The No!" ist in seinen Grundzügen anders. Manch einer wirkt anfangs etwas sperrig und undurchdringbar ('Anger', 'The Time Has Come'). Nach einigen Hörproben lassen aber auch diese Nummern nicht mehr los. Kurzum: Ich bin begeistert. Eigentlich bin ich nicht so offen für Nu Metal oder alternative Sounds. Aber die Mixtur MAHAVATARs hebelt meine Bedenken bedenkenlos aus den Angeln und stößt sie in das tiefste auffindbare Loch. Der Sound der Scheibe ist knackig, drückt ordentlich und gibt die Instrumente ausgewogen gemastert wieder.
Abschließend bleibt mir also nur ein Fazit: Diejenigen, die etwas offener im Metal agieren, sollten ihre Kiste in den nächsten Plattenladen hiefen und in "Go With The No!" reinhören. Diejenigen, die auf monströs groovende Rhythmen und dezente Thrashbreitseiten stehen, sollten ebenfalls ein Ohr riskieren. Allen anderen ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Anspieltipps: Cult, By The Numbers, Raw, Open Your Minds, Psychos
- Redakteur:
- Alex Straka