MAGOA - Topsy Turvydom
Mehr über Magoa
- Genre:
- Metalcore/Brutal Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 01.11.2013
- Ailleurs
- Wall Of The Damned
- Max Bet
- Betraying Grace
- Party Time
- Eat You Alive
- Estamos Locos
- Broken Record
- Forgotten Saints
- There Is No Tomorrow
Schwere Kost anstatt Baguette und Rotwein!
Erwiesenermaßen soll es ganz gut funktionieren sich jemanden schön zu saufen. Was bei Vertretern des anderen Geschlechts als probates Mittel gilt, haut in der Musikwelt leider nicht immer ganz so hin. Diese Erfahrung durfte ich unlängst mit dem zweiten Langeisen der Franzosen MAGOA machen – "Topsy Turvydom", so der illustre Titel des Zehn-Trackers.
Beim ersten Probehören war ich noch guter Dinger, dass ich und MAGOA noch irgendwann Freunde werden, trotzdem musste ich nach gut fünf Songs mit Kopfschmerzen und einem latenten Gefühl der Überforderung die Segel streichen. Im Auto dann der zweite Versuch. Dieses Mal immerhin die ganze Scheibe, aber irgendwie permanent eine düstre Stimme im Hinterkopf – von Song zu Song lauter werdend - die mir befahl das Lenkrad nach links zu reißen und dem ganzen ein Ende zu setzen. Zum Glück war ich schneller am Ziel, als dass die Stimme mich hätte überzeugen können.
Und jetzt beim dritten Durchlauf und dem inzwischen dritten Bier im Anschlag wird's einfach nicht besser. Was soll ich nur machen?
Gut, Songs wie 'Party Time' und 'Broken Record' können mit gefälligen Refrains der Marke LINKIN PARK aufwarten, aber letztlich genügt eine einmalige Wiederholung von solch elementaren und letztlich prägenden Stilmitteln bei Weitem nicht, um diesen Stücken ein Überleben in den grauen Zellen zu garantieren. Der extrem herausfordernde Stilmix aus SLIPKNOT, FEAR FACTORY, MARYLIN MANSON und den bereits erwähnten LINKIN PARK könnte durchaus sehr gut funktionieren, wäre da nicht die übermotivierte Herangehensweise der fünf jungen Franzosen. Weisheiten wie "Weniger ist oft mehr!" mögen abgedroschen klingen, aber im Falle MEGORA würde es helfen den Songs mehr Ordnung und Struktur zu verleihen. Momentan verliert sich das Quintett nahezu bei jedem Song in einem Wirrwarr aus Brachialitäten, Schreiorgien, rhythmischen Wirrungen und Synthieorgien aus dem man sich eigentlich nur noch über die Stopp-Taste des jeweiligen Abspielgeräts retten kann.
Schade eigentlich, denn ohne Zweifel, handwerklich ist das vorliegende Album mit Sicherheit einem Gros aktueller Veröffentlichungen überlegen, aber in Sachen Songwriting würde ich einmal den Backkatalog von AC/DC vor und zurück empfehlen. Schaden kann's nicht! In diesem Sinn freue ich mich dann doch irgendwie auf den Nachfolger. Ich hoffe meine Worte finden Gehör … ansonsten werden es halt wieder drei Bier … stimmt, es gibt wirklich Schlimmeres!
Anspieltipps: 'Party Time', 'Broken Record'
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Oliver Kast