MAESTRICK - Espresso Della Vita: Lunare
Mehr über Maestrick
- Genre:
- Progressive MEtal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 02.05.2025
- A Very Weird Beginning
- Upside Down
- Boo!
- Ghost Casino
- Mad Witches
- Sunflower Eyes
- The Root
- Dance Of Hadassah
- Agbara
- Lunar Vortex
- Ethereal
- The Last Station (I A.M. Leaving)
Ein Meilenstein des progressiven Heavy Metals!
Erschlagen von der wunderbaren Theatralik, überwältigt von der Vielzahl mehrstimmiger Gesänge und grandioser Chöre, geradezu fasziniert von der instrumentalen Darbietung und letztlich total begeistert von den vielen versteckten und offensichtlichen Hooklines. Ja, das kann man anfangs schon mal zusammenfassend sagen: MAESTRICK hat mit "Espresso Della Vita: Lunare" ein echtes Meisterwerk erschaffen, an dessen Ende die Münder offen bleiben und die Gänsehaut beständig anhält.
Das südamerikanische Ensemble hatte in der Vergangenheit schon mehrfach auf sich aufmerksam gemacht, überlange Konzept-Epen komponiert, allerdings noch nicht jenen Zuspruch erhalten, welcher der Truppe hoffentlich mit dem Release der neuen Scheibe zuteil wird. Da treffen pompöse, teils symphonische Strukturen auf den klassischen DREAM THEATER-Katalog, da geht die Neoklassik mit den Brasilianern ein ums andere Mal auf dem Level von SYMPHONY X durch und Musical-verdächtige Arrangements sind wiederkehrende Fragmente mit hohem Begeisterungswert. Als wäre nicht schon genügend Spektakel Teil der Geschichte, darf man sich über epische Instrumentalschlachten freuen und die ausladenden Melodiebögen genießen, die sich in jedem einzelnen der zwölf neuen Songs entdecken lassen.
Nach einem eher konventionellen Start lässt das vielschichtige 'Boo!' zum ersten Mal aufhorchen und belegt die qualitativen Quantensprünge, die MAESTRICK in der Zwischenzeit unternommen hat. 'Ghost Casino' lässt dann erstmalig die Metal-Opera-Reminiszenzen von "Espresso Della Vita: Lunare" aufblitzen, bevor eine Fülle von Chören das gewaltige, zunächst balladeske, 'Sunflower Eyes' zu einem der mächtigsten Prog-Metal-Tracks der letzten jahre aufsteigen lässt. Doch zur Halbzeit ist die Messe längst noch nicht gelesen. 'Dance Of Hasaddah' steigert die Dramaturgie noch einmal deutlich, 'Lunar Vortex' punktet mit emotionalen Gesängen, und die wilde Instrumentalarbeit in 'Agbara' muss man als unglaublich spektakulär einordnen, so viele Details sind hier versteckt. Der absolute Übersong hört jedoch auf den Namen 'The Root', öffnet so viele unterschiedliche Kapitel und wird schließlich von einer Killer-Hookline vervollständigt, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Der absolute Wahnsinn!
Bereits vor der Veröffentlichung von "Espresso Della Vita: Lunare" häuften sich die positiven Stimmen zum neuen MAESTRICK-Album, allerdings hätte man niemals zu träumen gewagt, dass die brasilianische Combo einen solchen Meilenstein würde auspacken können. Das neue DREAM THEATER-Album kann sich jedenfalls in Sachen Kreativität und Langzeitwirkung weiter hinten einreihen, denn das Prog-Metal-Album des Jahres, das kann man jetzt schon sagen, ist genau dieses hier und zugleich ein Maßstab für jedwede Theatralik im traditionellen Heavy Metal!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes