LOVE LIKE BLOOD - Chronology Of A Love-Affair
Mehr über Love Like Blood
- Genre:
- Gothic Rock
- JOY DIVISION - Decades
- BAUHAUS - She\'s In Parties
- THE CURE - Strange Day
- THE SISTERS OF MERCY - Lucretia My Reflection
- CHRISTIAN DEATH - Church Of No Return
- THE MISSION - Wasteland
- THE CULT - Rain
- JESUS AND THE MARY CHAIN - April Sky
- FIELDS OF THE NEPHILIM - Love Under Will
- LOVE LIKE BLOOD - Injustice
- KILLING JOKE - Love Like Blood
- PARADISE LOST - True Belief
- LACRIMOSA - Copycat
- TYPE O NEGATIVE - Black No 1
- TIAMAT - Whatever That Hurts
- MARILYN MANSON - The Great White World
Ei, was bescheren uns LOVE LIKE BLOOD denn da Feines? Keinen "eigenen" Nachfolger ihres 2000er Albums "Enslaved & Condemned", sondern eine Sammlung an gecoverten Goth-Rock-Klassikern der vergangenen 20 Jahre: Aufgesplittet in vier Zeitabschnitte (1980-1985, 1986-1990, 1991-1995, 1996-2000) bringen Gunnar und Yorck Eysel der Hörerschaft berühmte Vertreter der jeweiligen kleinen Epoche näher. Dabei wurde jedoch darauf geachtet, die Songs nicht 1:1 nachzuspielen, sondern sie, nach Gunnars eigenen Worten, "so klingen zu lassen, als wären sie neue Titel von LOVE LIKE BLOOD". So wurde der typische solide Gitarrensound der Band in viele der Stücke hineintransferiert, wurden hier und da kleine Veränderungen an Rhythmus und Tempo vorgenommen oder zusätzliche weibliche Vocals und Effekte eingebaut.
Diese "Frischzellenkur" schlägt sich derart nieder, dass beispielsweise "Decades" von JOY DIVISION sich weniger spartanisch und doch gleichzeitig weicher als das Original anhört, oder "She's In Parties" der Goth-Rock-Gründerväter von BAUHAUS durch die rockigeren Gitarren eine dem Song sehr gut stehende flotte Note aufgedrückt bekommt.
Leider reicht Yorcks Gesang bei bestimmten Stücken nicht an den der ursprünglichen Interpreten heran, so fehlt etwa bei "Strange Day" von THE CURE diese typische Leichtigkeit der Stimme von Robert Smith, die Röhre eines Andrew Eldritch von THE SISTERS OF MERCY bei "Lucretia My Reflection" oder das abgrundtiefe Organ von TYPE O NEGATIVEler Peter Steele während "Black No 1", wohingegen dem wesentlich gitarrenlastiger und fetziger aufbereiteten "Church Of No Return" Eysels dunkle Vocals sogar besser stehen als die des damaligen Fronters von CHRISTIAN DEATH, Rozz Williams.
Als echte Kracher erweist sich "Love Like Blood" (dieser Song war seinerzeit ausschlaggebend für die Benennung der Band der Gebrüder Eysel) von KILLING JOKE, bei dessen entstaubter Fassung Chorsamples und bereits erwähnte weibliche Verstärkung die pfeffernden Gitarren zusätzlich aufpeppen.
Und was hat man da für eine überraschend gelungene Neuauflage von LACRIMOSAs "Copycat" hinbekommen - ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber die Interpretation von LOVE LIKE BLOOD klingt fast besser: das Tempo und die ursprüngliche Aggression der Nummer wurden extrem zurückgeschraubt, wodurch ein wesentlich melodischeres, aber trotzdem immer noch anklagendes Stück entstanden ist.
Zum Kennenlernen oder Wiederentdecken des älteren Materials, welches zu einer Zeit entstand, als meinereiner noch in den Windeln lag oder fröhlich im Sandkasten spielte, eignet sich "Chronology Of A Love-Affair" wirklich gut, ebenso für das erneute zelebrieren der Musik aus den späten 80er und frühen 90er Jahren. Beim Abschnitt 1996-2000 sollte man jedoch, mit Ausnahme von "Copycat", lieber auf die Originale von TYPE O NEGATIVE, TIAMAT und MARILYN MANSON zurückgreifen, die klingen halt doch irgendwie besser.
Anspieltips: BAUHAUS - She's In Parties, FIELDS OF THE NEPHILIM - Love Under Will, KILLING JOKE - Love Like Blood, LACRIMOSA - Copycat
- Redakteur:
- Kathy Schütte