LORELEI - Teni Oktyabrya
Mehr über Lorelei
- Genre:
- Atmospheric Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Solitude Prroductions
- Release:
- 24.11.2017
- Into
- Ya - Severniy Veter
- Morskaya
- Sentyabr
- I Tiho Vetly Shelestyat
- Teni Oktyabrya
- Seveniy Bereg
- Temnaya Voda
- Noyabr
- Canticum Angelorum
Auf den Spuren der Dark-Metal-Heroen
Welch einen Luxus die Musiker von LORELEI pflegen: Gleich drei hauptamtliche Vokalisten säumen die Szenerie und sorgen dafür, dass die unterschiedlichen Emotionen immerzu in der passenden Tonlage dargeboten werden, immer davon ausgehend, was der Song benötigt. Dabei ist die Marschrichtung des neuen Albums eigentlich gar nicht so komplex, dass man auf ein solch breites Fundament angewiesen wäre. Doch was man hat, das hat man - und solange es so gut funktioniert wie bei diesem russischen Septett, will man auch nicht lange überlegen oder gar meckern.
Musikalisch bewegt sich "Teni Oktyabrya" im Dunstkreis älterer PARADISE LOST- und KATATONIA-Alben und fügt den deutlich greifbaren Einflüssen noch ein wenig von der düsteren Brachialität des GODGORY-Katalogs hinzu. Unterbrochen von zwei kurzen Interludien bleibt die Band dieser Vorgehensweise treu, kreiert derweil packende Melodien und druckvolle, Gothic-angelehnte Kompositionen, vergisst zwischenzeitlich aber leider, dass zum finalen Glück auch etwas mehr Abwechslung nötig ist. Und hier sollten dann die drei SängerInnen ins Spiel kommen und den vielfältigen Anstrich des Albums prägen - doch das geschieht komischerweise nur arg selten.
Rechtfertigt dieser Umstand schlussendlich auch einen deutlichen Abzug in der finalen Bewertung? Die Antwort lautet überraschenderweise 'nein', denn auch wenn LORELEI bisweilen etwas schematisch arbeitet und irgendwann durchschaubar wird, ist das Material des neuen Albums größtenteils bärenstark. Die Hooklines zünden, in puncto Heavyness machen selbst die oben aufgeführten Combos den Osteuropäern nichts vor, und im Hinblick auf die Atmosphäre gilt das Gleiche: Hier ist "Teni Oktyabrya" den Referenzwerken recht nahe. Man darf eben nur nicht unerwähnt lassen, dass die Band ihr Potenzial noch nicht in Gänze ausschöpft. Doch was nicht ist, wird sicher noch werden - und bis dahin ist die neue Platte eine wirklich gelungene Alternative zu den letzten Alben von Nick Holmes und Co.
Anspieltipps: Noyabr, Morskaya
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes