LORD BISHOP ROCKS - Power To The People
Mehr über Lord Bishop Rocks
- Genre:
- Rock 'n' Roll
- Label:
- Phoenix/Art Beat
- Release:
- 16.01.2006
- Are You Ready
- Animals
- Chemicals
- Genocide
- Love
- Certificate Of Peace
- Mars By 2020
- Last Train Home
- Forget About The Outside
- Eliminate Your Demons
- Universal Peace Jam
- Everyone Thats Cool Is Dead
- The Truth
- Drugs
Es gibt schon äußerst interessante Stilbeschreibungen. So nennt der Infozettel den auf "Power To The People" vorherrschenden Sound beispielsweise schlicht "Sex Rock", wobei sich dieser wiederum wie folgt zusammensetzt: "Hi-Energy-Heavy-Funk'n'Roll with soul & message". Abgesehen davon, dass "Sex Rock" 'ne coole Bezeichnung ist, beinhaltet die ausgeschriebene Variante alles, was man in der Musik von Namensgeber Lord Bishop antreffen kann. Denn man wird Ohrenzeuge von rotzigen, bewusst roh belassenen Rock-'n'-Roll-Nummern wie 'Are You Ready', 'Animals', 'Eliminate Your Demons' und 'Chemicals', die sich allesamt äußerst zügig in den Gehörgängen festsetzen und von der sehr guten Stimme des Front-Lords getragen werden. Demgegenüber entführt uns der "Black Magic Worshiper" aber auch in die Welt des Soul ('Love' und 'The Truth') bzw. Funk (das mit ordentlich Gitarrendruck ausgestattete 'Forget About The Outside'). Fehlt eigentlich nur noch die erwähnte Botschaft des Ganzen, die sich auf "Power To The People" in überwiegend eindeutigen politischen Texten niederschlägt.
Standesgemäß schmettert Lord Bishop im Opener ein schönes "This song is dedicated to Mr. Bush. Fuck you, George!" in die Runde, ruft uns im Folgenden den Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern in Erinnerung ('Genocide') und hat in 'Mars by 2020' auch ein paar passende Worte für das generell ausbeuterische Naturell des Menschen parat (sehr smarte Textzeile: "Mars by 2020 / Let's fuck Mars up / Mars by 2020 / Green little girls taste good, too"). Zwischendurch gehen mit dem Lord zwar auch schon mal die Hippie-Pferdchen ein wenig durch, die er aber immer recht schnell wieder einfängt, so dass man sich keine Blumen ins Haar stecken muss. Und allerspätestens wenn er im sehr geil betitelten 'Everyone Thats Cool Is Dead' [sic!] seine verstorbenen musikalischen Idole wie u. a. Elvis Presley, John Lennon, Janis Joplin und Bob Marley aufzählt, muss man ihn einfach gern haben.
Dem seit über zehn Jahren aktiven Amerikaner gelingt es, auf dieser Scheibe sowohl politische Inhalte als auch Breitbein-Rock-'n'-Roll-Attitüde (die teilweise vorhandene Flower-Power-Kante lassen wir mal außen vor) glaubwürdig unter einen Hut zu kriegen, weshalb er allen Kritikern dieser Welt ganz locker und lässig den ausgestreckten Mittelfinger zeigen kann. Und auch wenn nicht jeder Song dieser Platte ein absoluter Volltreffer ist, sollten Leute, die sich 'ne Mischung aus Jimi Hendrix, Funk und Rotzrock vorstellen können, auf jeden Fall mal reinhören.
Anspieltipps: Animals, Chemicals, Everyone Thats Cool Is Dead
- Redakteur:
- Oliver Schneider