LONE CROWS, THE - Live At Freak Valley Festival
Mehr über Lone Crows, The
- Genre:
- 70ies Hardrock/Psychedelic/Stoner/Blues
- Label:
- World In Sound
- Release:
- 25.09.2015
- Introduction
- Lone Crow
- Next Thing I Know
- Anger
- The Dragon
- Dark Clouds
- Speechless
- The Crawl
Groove, Blues und Rock in Reinkultur
Die Amerikaner THE LONE CROWS sind in den letzten Jahren zu einem kleinen Phänomen in der deutschen Bluesszene geworden. Zu verdanken haben das die vier aus Minneapolis stammenden Musiker zu großen Teilen ihrer deutschen Plattenfirma World In Sound. Im Jahr 2013 nahm das Label die Band unter Vertrag, veröffentlichte das selbstbetitelte Debüt in Europa und legte damit den Grundstein für den verdienten Erfolg hierzulande. Inzwischen hat das Quartett mit "Dark Clouds" sein zweites Album veröffentlicht, welches ebenfalls hervorragende Kritiken einfahren konnte. Und wenn man als Bluesband bereits zwei Alben auf dem Buckel hat, dann wird es auch höchste Zeit für die erste Liveplatte. Genau dieser Tradition des Genres kommen die Amerikaner, mit dem hier vorliegenden "Live At Freak Valley Festival", nun nach.
Kenner der Szene werden beim Namen "Freak Valley Festival" direkt hellhörig, denn gerade diese Veranstaltung in der Nähe von Siegen hat sich in den letzten Jahren zum Mekka für Blues, Stoner Rock und andere psychedelisch angehauchte Genres entwickelt. Kein Wunder also, dass auch THE LONE CROWS im vergangenen Jahr zum Lineup gehörten und den Aufritt vom 29. Mai 2014 für die Ewigkeit festhalten ließen.
Eröffnet wird das Live-Dokument mit einer kurzen Ansage, die etwas hoprig auf Deutsch THE LONE CROWS ankündigt, bevor die Amerikaner schnörkellos mit 'Lone Crow' in den Auftritt starten. Der bluesige, druckvolle Rocker ist der perfekte Opener für das Set und demonstriert sofort eindrucksvoll, dass der Hype um die Jungs mehr als verdient ist. Hier wird auf allerhöchstem Niveau musiziert, gegrooved und gerockt. Dabei verzichten die Amerikaner natürlich nicht auf einige Improvisationen, verlieren aber trotz ausufernder Soli nie den Song aus den Augen. Einzelne Highlights herauszugreifen fällt dementsprechend schwer, denn im knapp 40 Minuten langen Set komprimiert die Truppe um Sänger Tim Barbeau das beste ihrer bisherigen beiden Studioalben. Egal ob man nun das ruhige, leicht psychedelische 'Speechless', das entspannt groovende 'Dark Clouds' oder den finalen Rausschmeißer 'The Crawl' herausgreift, hier hat jeder Song das Zeug zum Highlight.
Bei all dem Lob könnte man jetzt meinen, dass "Live At Freak Valley Festival" ein perfektes Livealbum geworden ist. Diesem Status steht aber leider der etwas gewöhnungsbedürftige Sound im Wege. Jeder, der schonmal versucht hat einen Auftritt aufzunehmen, weiß, dass ein solches Unterfangen eine Mamutaufgabe ist, insbesondere wenn man kein gigantisches Budget zur Verfügung hat. Ein wenig hört man das leider auch dem vorliegenden Mitschnitt an. Das Schlagzeug klingt ein wenig dumpf, ab und an mischt sich ein rauschendes Mikrofon unter die Instrumente und auch die Rückmeldungen des Publikums sind kaum zu hören. Der Sound ist dabei weit davon entfernt schlecht zu sein, trotzdem wird er der unglaublichen Leistung der Musiker einfach nicht voll und ganz gerecht.
Wer sich mit den Einbußen bei der Klangqualität arrangieren kann, der wird mit "Live At Freak Valley Festival" jede Menge Freude haben. Neueinsteigern würde ich trotzdem eher die beiden Studiowerke der Amerikaner ans Herz legen, denn dort lässt sich die Qualität des Materials in besserem Sound bewundern. Egal für welchen Weg man sich entscheidet, es gilt: Als Fan bluesiger Rockmusik darf man sich THE LONE CROWS nicht entgehen lassen!
- Redakteur:
- Tobias Dahs