LITTLE STEVEN - Soulfire Live
Mehr über Little Steven
- Genre:
- Rock'n'Roll / Soul
- Label:
- UME Direct
- Release:
- 24.08.2018
- Soulfire
- I'm Coming Back
- Blues Is My Business
- Love On The Wrong Side Of Town
- Until The Good Is Gone
- Angel Eyes
- Some Things Just Don’t Change
- Saint Valentine's Day
- Standing In The Line Of Fire
- I Saw The Light
- Salvation
- The City Weeps Tonight
- Down And Out In New York City
- Princess of Little Italy
- Solidarity
- Leonard Peltier
- I Am A Patriot
- Groovin' Is Easy
- Ride The Night Away
- Bitter Fruit
- Forever
- Checkpoint Charlie
- I Don't Want To Go Home
- Out Of The Darkness
Mr. Van Zandt in seinem Element!
Gut ein Jahr ist ins Land gezogen seit LITTLE STEVEN, der den meisten besser als Steven Van Zandt und als langjähriger Sidekick von Bruce Springsteen bekannt sein dürfte, mit dem Album "Soulfire" eine Rückschau auf seine eigene Karriere veröffentlicht hat. Dabei nahm er eine ganze Reihe von Songs, bei denen er als Songwriter oder Musiker beteiligt war, neu auf und verpasste ihnen einen souligen Rock'n'Roll-Anstrich. Und da sich sein Boss Springsteen im vergangenen Jahr als Solo-Künstler auf dem Broadway versuchte, nutzte der Gitarrist und Sänger die Gelegenheit, um das Album auf einer ausgedehnten Tour auch auf den Bühnen der Welt zu präsentieren. Die Nachlese zur ausgiebigen Konzertreise, die sich direkt auf ganzen drei CDs erstreckt, gibt es nun unter dem Titel "Soulfire Live" zu kaufen.
Und die Investition lohnt sich für Fans des Amerikaners nicht nur ob des schieren Umfangs des Releases, auch qualitativ wird auf den drei Silberlingen einiges geboten. Konnten mich schon die Studioversionen der Songs von "Soulfire" im vergangenen Jahr überzeugen, so muss ich zugeben, dass die Tracks in der Live-Version nochmal eine ganz neue Dimension erhalten. Hier hört man einfach, dass Van Zandt seit Jahrenzehnten die Bühnen dieses Welt bereist und vor Publikum noch einmal so richtig aufblüht. Egal ob beim Gesang, der hier noch einmal deutlich leidenschaftlicher rüberkommt als im Aufnahmestudio, oder bei den genialen Gitarrensoli, mit denen die Tracks auch gerne mal deutlich über die 8-Minuten-Marke hinaus ausgedehnt werden - Van Zandt ist der Chef im Ring und lässt bei den ausführlichen Geschichten und Ansagen, mit denen er viele der Nummern ankündigt, sogar Entertainer-Qualitäten durchscheinen, mit denen er sich nicht vor seinem Brötchengeber Springsteen verstecken muss.
Ebenso überzeugend präsentiert sich die Begleitband THE DISCIPLES OF SOUL, die nicht nur mit einer Bläser-Sektion aufwartet, sondern mit JaQuita May, Sara Devine und Tania Jones auch absolut großartige Background-Sängerinnen zu bieten hat, die mit ihren Stimmen dem Material noch einmal eine Extraportion Soul verpassen. Eingerahmt von der soliden Rhythmusfraktion um Drummer Rich Mercurio und dem feinen Gitarrenspiel von Marc Ribler, der gleichzeitig auch als Bandleader fungiert, kann sich Van Zandt ganz auf die spirituelle Rock'n'Roll-Reise konzentrieren, auf die er den Hörer für ganze zwei Stunden entführt. Dass das beim Publikum auf offene Ohren stieß, kann man bestens den begeisterten Reaktionen der Zuhörer entnehmen, die angenehm weit in den Vordergrund gemischt sind und damit echtes Konzert-Feeling ins heimische Wohnzimmer transportieren.
Unter dem Strich kann ich daher jedem Fan von klassischen Rock-Klängen nur dringend empfehlen, hier ein Ohr zu riskieren, denn authentischer und packender bekommt man diese Art von Musik heute nirgendwo anders geboten. Und wer sich bisher mit dem Solo-Katalog des Amerikaners nicht auskennt, der kann das Studioalbum direkt überspringen, denn "Soulfire Live" schlägt die künstlich gezähmten Aufnahmen aus dem Aufnahmeraum um Längen!
- Redakteur:
- Tobias Dahs