LIQUID TRIO EXPERIMENT - Spontaneous Combustion
Mehr über Liquid Trio Experiment
- Genre:
- Experimental Instrumental Jazz/Prog /Rock
- Label:
- Magna Carta
- Chris & Kevin's Bogus Journey
- Hot Rod
- RPP
- Hawaiian Funk
- Cappuccino
- Jazz Odyssey
- Fire Dance
- The Rubberband Man
- Holes
- Tony's Nightmare
- Boom Boom
- Return Of The Rubberband Man
- Disneyland Symphony
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine Art abgespeckte Version von LIQUID TENSION EXPERIMENT. Da während der Aufnahmen zum zweiten Album jenes Projekts die Tochter von Gitarrist John Petrucci das Licht der Welt erblickte und er logischerweise in jener Zeit nicht zur Verfügung stehen konnte, entstand offenbar aus purer Spiellaune der beteiligten Musiker, aber wohl auch zu einem nicht geringen Teil, weil die Studiokosten dennoch angefallen sind, einiges an Material, das lediglich vom Trio Mike Portnoy, Tony Levin und Jordan Rudess eingespielt wurde. Klar lässt sich das Spielvermögen der Musiker auch auf diesem Album ohne Frage heraushören, allerdings bleibt auch nach intensiver Hingabe der Eindruck hier eine unvollendete Platte hören zu müssen.
Nichts gegen die Idee, lediglich in dieser Art der Triobesetzung mit einem Album an die Öffentlichkeit zu treten, aber der Großteil der Kompositionen lässt doch einiges an Zutaten vermissen. Dabei ist es nicht die Tatsache, dass die Songs ohne Gitarre nicht existieren könnten, aber der Groove allein, den Portnoy und Levin immerzu auf beeindruckende Manier abliefern, macht eben noch lange kein zwingend notwendiges Album aus. Zumindest schaffte es Jordan Rudess mit seinen Flitzefingern, einige Tracks auch als solche erkennen zu lassen. Dabei jedoch entsteht eher der Eindruck, es mit einem Soloalbums des Keyboarders zu tun zu haben.
An wirklich interessanten Kompositionen gibt es auf dieser Scheiblette zunächst das locker-luftige 'Cappuccino' zu bestaunen, in dem sich vor allem Tony Levin in den Vordergrund spielt. Weiters sei die 'Jazz Odyssey' erwähnt, in der sich Meister Portnoy einmal mehr für den Königsthron unter den Drumhockern dieser Erde empfiehlt. Die sehr entspannte und jazzige Atmosphäre tut ihr Übriges zum Gelingen dieses Kleinods. Auch die mit zahlreichen Anleihen aus der Klassik gespickte 'Disneyland Symphony' zählt zu den positiven Ausnahmen dieser Scheiblette, während der Großteil leider eher unausgegoren und nicht wirklich relevant erscheint.
Ich denke die Herrn Musiker hätten ihren Fans wohl mehr Freude damit gemacht, nur einige dieser Exponate als Bonus-Tracks mit auf etwaige andere Veröffentlichungen zu pappen, denn diese Angelegenheit riecht sehr verdächtig nach Ausverkauf.
Anspieltipps: Cappuccino, Jazz Odyssey, Disneyland Symphony
- Redakteur:
- Walter Scheurer