LINKIN PARK - Live In Texas
Mehr über Linkin Park
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Warner Reprise Video
- Release:
- 18.11.2003
- Somewhere I Belong
- Lying From You
- Papercut
- Points Of Authority
- Runaway
- Faint
- From The Inside
- P5hng Me A*wy
- Numb
- Crawling
- In The End
- One Step Closer
- Don't Stay
- Somewhere I Belong
- Lying From Youg
- Papercut
- Points Of Authority
- Runaway
- Faint
- From The Inside
- Figure 0.9
- With You
- By Myself
- P5hng Me A*wy
- Numb
- Crawling
- In The End
- A Place For My Head
- One Step Closer
Großartiges Live-Monument mit idealer Setlist.
LINKIN PARK nach zwei Alben, live - auf einer Tour mit METALLICA, LIMP BIZKIT, DEFTONES und MUDVAYNE, also vielen durchaus harten Truppen. Ich finde, dass dieses Album wirklich bombastisch geworden ist. Die ersten beiden Alben waren musikalisch tadellos, die vielleicht besten Nu-Metal-Alben überhaupt. Und dann wurden 17 Tracks zusammengefasst, die man wirklich nur feiern kann. Vieles klang live noch mal deutlich aggressiver als in den Studioversionen. Chester keifte sich oft bis an den Rand seiner Fähigeiten (und sah nebenbei wirklich genial aus, ich wollte seinen Look!). Wirklich klasse sind die mehrstimmigen Gesangslinien, die sehr gut zur Geltung kommen. Außerdem klingt das Album für so eine große Mainstream-Band, die später ja enorm künstlich unterwegs war, unheimlich "echt".
Ich spreche gleich mal den großen Makel an: Die Live-CDs bestehst aus nur zwölf der 17 Tracks. Dass zum Beispiel 'A Place For My Head' fehlt, ist tatsächlich ärgerlich. Denn auf der DVD finden sich keine schwachen Nummern, und auch so hätten alle Tracks auf eine einfache CD gepasst. Gerade die geänderten Gesangspassagen sind noch mal eine phänomenale Erweiterung zum Studiosound. Shinoda ist ein herausragender Rapper, der die Massen mitreißen konnte. Chester ging auf der Bühne enorm ab - das ist der gleiche Typ, der vierzehn Jahre später eine schnulzige Nummer wie 'Heavy' eingesungen hat. Dann hört mal seine Screams bei 'Papercut', das bei weitem nicht so perfekt durchproduziert klingt wie auf der "Hybrid Theory", sondern ultraroh ist. Shinoda und Bennington als Kombi funktionierten großartig. Wahnsinn, was da für eine Aggressivität, Fragilität, Emotionalität durch zwei so unterschiedliche Sänger in fast allen Songs abgedeckt wurde!
Dass die Setlist brilliant ist, hatte ich schon betont, aber um es noch mal hervorzuheben: Von diesen Songs finden sich auf "One More Light Live" nur drei. Sieben überlebten bis zur "Road To Revolution: Live At Milton Keynes"-Scheibe. Ich denke, dass für meine Generation dieses Live-Album weitestgehend als Greatest-Hits-Scheibe durchgeht. Was fehlt eigentlich? Vom Debüt wäre sicher 'Forgotten' noch nice gewesen. Vom Zweitling fehlt auffällig 'Breaking The Habit', immerhin eine Single-Auskopplung (die den Sound späterer Alben deutlich vorwegnahm). Auch 'Hit The Floor' wäre noch cool gewesen, das hätte sicher eine sehr energetische Nummer abgeliefert. Schön wäre auch gewesen, wenn man ein oder zwei Songs mit technischer Unterstützung im "Reanimation"-Style präsentiert hätte (auf dem zweiten Live-Album geschieht das ja mit 'Crawling', einem der schwächeren "Reanimation"-Tracks). Und es ist natürlich schade, dass das Prä-"Hybrid Theory"-Material komplett vernachlässigt wurde. "My December" wurde ja öfter live gespielt und war eine der besten LINKIN PARK-Balladen. Von der (nicht aufzutreibenden) EP hätten auch 'Step Up' oder 'High Voltage' noch gepasst. Aber hey, das ist alles Makulatur - die Songauswahl hier ist bombastisch. Manche Titel finden sich hier in der aus meiner Sicht ultimativen Version - 'By Myself', 'A Place For My Head', 'Runaway', 'Lying From You' oder 'From The Inside' fand ich sonst nie so stark. Und die Band klang definitiv nie so metallisch wie auf diesem Live-Album - vielleicht auch, weil man gerade mit den "St. Anger"-Metallicats tourte, die auch versuchten, so hart wie möglich zu sein...
Was sich noch festhalten lässt: Fast jede andere Nu-Metal-Band hätte gerne zwei oder drei Songs geschrieben, die in diesem Set Bestand gehabt hätten. Oft hatten sie nur ein bis zwei Hits und verschwanden dann wieder in der Versenkung. Hier gibt es ein Greatest-Hits-Feuerwerk einer Band, die auch danach noch etliche große Hymnen fabrizierte, auch wenn sie meist eher im Pop angesiedelt waren. Insgesamt ist dieses Album ein unfassbares Doppel-Scheibchen, meine liebste Live-Scheibe und der perfekte Einstieg in das Schaffen dieser Truppe. Und jetzt zieht euch 'A Place For My Head' als Video rein, bewundert Shinoda und Bennington und geht brachial mit ab!
Anspieltipps: A Place For My Head, In The End, Points Of Authority, From The Inside.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer