LIMBS - Father's Son
Mehr über Limbs
- Genre:
- Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- UNFD / Kinda Agency
- Release:
- 27.04.2018
- Fed
- Father's Son
- Abba
- Black Thumb
- Twelve Stones
- Weep
- Homestead
- Sacrament
- Crossed
- Tangled Hands
- Blister
Alles geht über die perfekte Balance!
Absolut beegrüßenswert, dass sich LIMBS nicht blindlings in die eingefahrenen Schemata der heutigen Core-Landschaft stürzen und mit den immergleichen Stampf-Grooves und den unvariablen Standard-Breakdowns um die Ecke kommen. Stattdessen ist man von Anfang an bemüht, den eigentlich konventionellen Post-Hardcore-Arrangements immer noch etwas Unberechenbares unterzujubeln, manchmal fast schon progressive Wendungen einzubauen oder einfach nur mit der Dynamik zu tüfteln, um ein paar explosive Ergebnisse zu erzielen - und das ist den Jungs auf "Father's Son" definitiv gelungen.
Die Band ist sowohl emotional als auch musikalisch in einem andauernden Spannungsfeld aus wilden, eruptiven Parts und fast schon introvertierten Ruhephasen unterwegs, kann diese Kontraste aber auch stets gekonnt bedienen. Wenn beispielsweise in der Mitte des Albums tatsächlich mal das Tempo rausgenommen wird und die Experimentierfreude mit einigen ruhigen Synthies konterkariert wird, fällt es den Musikern überhaupt nicht schwer, genau diese Spannung auszuhalten, sie zu strecken und dann trotzdem exzessive Aggro-Parts einzufügen, die man so nicht mehr erwartet hätte. Dass obendrein auch noch melodische Passagen garantiert sind und die Band trotz der manchmal recht vielfältigen Gratwanderung zugänglich bleibt, ist eine Kunst, die auf diesem Niveau nicht mal jeder zehnte Act angemessen beherrscht und LIMBS noch aml ein paar Bonuspunkte für die finale Ausgestaltung des frischen Materials beschert.
Allerdings ist die Truppe auf derlei Extras eigentlich gar nicht angewiesen; die Kollision von moderaten Alternative-Sounds mit fast schon zerbrechlichem Charakter und explosiven Vulkanausbrüchen ist auf "Father's Son" sehr gut ausbalanciert und das treibende Argument, mit dem sich die Band international bewerben darf. Wer modernen Hardcore gerade dann mag, wenn er auch alternative Wege einschlägt, macht mit dieser Scheibe absolut nichts verkehrt!
Anspieltipps: Weep, Homestead
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes